Die Anlagen in Hamburg leiden unter dem anhaltenden schlechten Wetter. Die Feuerwehr rückte zu rund 100 Einsätzen aus, um vollgelaufene Keller und überflutete Straßen abzupumpen. In Winterhude lief eine Tiefgarage voll Wasser.

Hamburg. Starker Dauerregen hat am Mittwoch der Feuerwehr in Hamburg zahlreiche Einsätze beschert. Zwischen Dienstagmittag und Mittwochnachmittag rückten die Einsatzkräfte zu mindestens 100 Einsätzen aus, so ein Feuerwehrsprecher. Bis Mittwochmittag hielt der Starkregen an, überflutete Keller und Straßen. Ein Segler kenterte auf der Außenalster, konnte sich jedoch selbst retten. Verletzt wurde niemand. Erst gegen Nachmittag entspannte sich die Lage etwas.

Von Dienstagmorgen um 8 Uhr bis Mittwochmorgen um 8 Uhr gab es in Fuhlsbüttel bis zu 47 Liter Regen pro Quadratmeter. Da der Boden durchsättigt ist und die Regenmassen nicht mehr aufnehmen kann, käme es zu überfluteten Kellern und Straßen.

Zudem frischte der Nordwestwind in Böen stark auf und erreichte bis zu 80 Kilometer pro Stunde. Vier Bäume kippten um, die von der Feuerwehr beiseite geräumt werden mussten. Gegen Mittag stürzte ein Baum auf die Strecke der U1 – zwischen den Haltestellen Ohlstedt und Volksdorf war der U-Bahn-Verkehr in beide Richtungen zweitweise unterbrochen. Gegen 15 Uhr konnte die Sperrung wieder aufgehoben werden. „Wir rechnen noch mit ein paar stürmischen Böen – und damit, dass der ein oder andere Baum umkippt“, sagte der Feuerwehrsprecher. Von Mittwochabend an sollte der Wind dann langsam abnehmen.

Vor allem der Norden Hamburgs war nach Angaben der Feuerwehr betroffen. Im Stadtteil Winterhude lief eine Tiefgarage voll Wasser, in der etwa zehn Autos standen. Die Rettungskräfte pumpten die Garage leer. In Hummelsbüttel trat die Susebek über die Ufer, Einsatzkräfte sicherten die Häuser mit Sandsäcken.

Auch die Lottbek drohte Häuser zu überfluten, der Bereich wurde von der Freiwilligen Feuerwehr mit rund 200 Sandsäcken gesichert. Das kleine Flüsschen an der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein tritt bei starkem Regen nicht selten über die Ufer. Erschwerend hinzu kommt, dass viele Regensiele mittlerweile in öffentliche Gewässer geleitet werden und nicht mehr in der Kanalisation enden. Bereits am Dienstagnachmittag war ein Ölabscheider einer Tankstelle im Stadtteil Lohbrügge übergelaufen und hatte die Bundesstraße 5 verschmutzt.

Erste Freibäder schließen bereits wieder

Unter dem Dauerregen und dem schlechten Wetter leiden auch die Freibäder im Norden. Erst vor wenigen Wochen hatte die Saison nach der langen Winterpause begonnen – aufgrund mangelnder Besucherzahlen mussten einige Bäder aber bereits wieder schließen. Die Freibäder am Stadtparksee in Barmbek und in Neugraben bleiben vorerst geschlossen, teilte eine Sprecherin der Bäderland Hamburg GmbH am Mittwoch mit.

Der Betrieb könne bei gutem Wetter jedoch schnell wieder aufgenommen werden. Bäder, die an eine Halle angeschlossen sind, seien nicht betroffen. Lübeck, Kaltenkirchen und Raisdorf haben beispielsweise weiterhin geöffnet.

Wetteraussichten bleiben schlecht

Das Tief „Bob“ zieht nun von der Ostsee zur Nordsee und bringt in den nächsten Tagen viel Kaltluft nach Hamburg. Die Temperaturen liegen in der Nacht zwischen drei und fünf Grad. Auch am Wochenende bleibt es wechselhaft. „Die Regenschauer lassen etwas nach und die Sonne zeigt sich gelegentlich. Einen Temperaturanstieg gibt es aber frühestens nächste Woche“, sagt Alexander Hübener vom Hamburger Institut für Wetter- und Klimakommunikation, der Temperaturen von zwölf bis 14 Grad erwartet.

Hamburg könnte den regnerischsten Mai seit der Wetteraufzeichnung erleben. 1981 gab es in Fuhlsbüttel 121,5 Liter Regen pro Quadratmeter. In diesem Jahr fiel schon 110,8 Liter Regen pro Quadratmeter.