Bundesumweltminister Altmaier diskutiert mit Robert Habeck

Hamburg. Peter Altmaier (CDU) mag die Statur des früheren Bundeskanzlers Helmut Kohl haben, aber dessen Fehler möchte er nicht wiederholen. Er greift zum Mikrofon und sagt: "Ich will die Bürger, anders als Kohl beim Preis für die deutsche Einheit, über die Kosten der Energiewende informieren." Sie könnte in den nächsten Jahrzehnten bis zu einer Billion Euro betragen.

Da steht der Bundesumweltminister also am Donnerstagnachmittag mit grünem Schlips und blauem Kirchentagsschal auf der Bühne in der Messehalle B 7. Als Podiumsgast spricht er unter anderem mit dem grünen Kieler Umweltminister Robert Habeck über das Thema "Energiewende: Ein Projekt für alle..."

Beispiel Photovoltaik: Durch die starke internationale Konkurrenz sind nach Altmaiers Ansicht Photovoltaik-Anlagen schon jetzt preiswerter geworden. Mit dem Ergebnis, dass der Sonnenstrom in Deutschland bereits die Leistung von 20 Kernkraftwerken ersetzt. Den schönen Worten, entgegnete Schleswig-Holsteins Umweltminister Habeck, sollten aber auch Taten folgen. Ganz in Wahlkampfmanier übte der Grünen-Politiker heftige Kritik am Ausbau der Kohlekraftwerke. Was Altmaier prompt verteidigte. Es müsse auch in Zukunft Alternativen der Energiegewinnung geben, wenn im Winter Schnee auf den Solaranlagen liege und gleichzeitig kein Wind wehe. Dann kam er auf sein Lieblingsthema - die Strompreisbremse - zu sprechen. Altmaier hatte Ende Januar eine solche Maßnahme vorgeschlagen, um die Verbraucher zu entlasten. Obwohl die Koalition den Verstoß gestoppt hat, will Altmaier noch vor der Bundestagswahl einen zweiten Anlauf starten. Schließlich habe die Energiewende auch "soziale Aspekte". Dass Deutschland bei der Nutzung der erneuerbaren Energien tatsächlich vor einem weiten Weg steht, brachte Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung vom Bundesverband Energie- und Wasserwirtschaft, so auf den Punkt: "Bei diesem Marathon haben wir gerade mal drei Kilometer zurückgelegt."