Vormittags die Generalprobe für den Abschlussgottesdienst, nachmittags noch ein Einsatz auf dem Messegelände - als Bläser auf dem Kirchentag hat man gut zu tun. "Aber es macht auch viel Spaß", sagt Thomas Mundt, 57. Er ist Posaunist - und zwar mit Herz und Seele. Und er gehört zu der großen Gruppe von Menschen mit Behinderungen, die bei dem Christentreffen dabei sind. Thomas Mundt ist Autist.

Am Mittwochnachmittag ist er mit dem Bus und vielen anderen Bläsern aus Neustadt an der Weinstraße in Hamburg angekommen. Anders als die andern übernachtet er allerdings nicht in einer Schule, sondern hat mit seinem Bruder ein Quartier bei Freunden in Ottensen gefunden. Von hier aus geht es jetzt jeden Morgen los, oft bis spät in die Nacht. "Ich finde Kirchentage toll, weil es eine ganz besondere Stimmung ist", sagt er. "Und weil man viele Menschen kennenlernen kann."

In den letzten Jahren hat er keinen Kirchentag ausgelassen. Besonders gern erinnert er sich an Köln 2007, als er zusammen mit der Kultband Bläck Fööss und 1000 Bläsern auf der Bühne stand. "Das war ein tolles Erlebnis." Dieses Mal will Mundt, der auch als Berichterstatter für die Zeitung seiner früheren Behindertenwerkstatt in Minden schreibt, vor allem Veranstaltungen zum Schwerpunktthema Inklusion besuchen. Aber er interessiert sich auch für Politik. "Das Gute am Kirchentag ist, dass es hier von allem etwas gibt und manchmal alles zusammen."

Da muss ich hin: "Soul Feel du brauchst" (mit Nils Landgren, Peer Steinbrück und Eckhard von Hirschhausen), Sonnabend 20 Uhr, Messehalle B 5