Luk Perceval inszeniert „Die Brüder Karamasow“ am Hamburger Thalia Theater. Eines der bedeutenden Werke der Weltliteratur hat eine kongeniale Übersetzung auf die Bühne gefunden.

Hamburg. Ein großer, wirklich großartiger Theaterabend, das ist Luk Percevals Inszenierung des Dostojewski-Romans "Die Brüder Karamasow" am Thalia Theater. Gewalt und Leidenschaft, Küsse, Tränen, Wutausbrüche, Liebe, Mordgelüste - all das wird verhandelt in schicksalhaften Gesprächen und der Geschichte, in der vier Brüder und ein Vatermord um die großen Themen der Gesellschaft rotieren.

Gibt es einen Gott? Wann ist der Mensch frei? Kann man den Anderen lieben? Werden wir angetrieben von Egoismus oder von der Sehnsucht nach Nähe, Liebe? Das glänzende Ensemble (Burghart Klausner, Bernd Grawert, Jens Harzer, Alexander Simon, Rafael Stachowiak, Patrycia Ziolkowska) jagt, tobt, fleht, bebt durch vier Stunden voller Gefühle und Gedanken, durch Sinnsuche und Selbstsuche.

Eines der bedeutenden Werke der Weltliteratur hat eine kongeniale Übersetzung auf die Bühne gefunden. Thema, Interpretation und Gestaltung finden hier perfekt und sinnlich zusammen. Das Bühnenbild, eine Klanginstallation aus 100 Rohrglocken, trägt entschieden dazu bei.

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