Bramfeld plant das Picknick für den 24. Mai. Dinner-Organisatorin Manon Dunkel droht zunächst mit juristischen Schritten. Folgt jetzt doch ein Kompromiss?

Hamburg. Die Vorstellung war überzeugend: Auf dem Bramfelder Marktplatz stehen weiß gedeckte Tische, weiß gekleidete Menschen zelebrieren ein Picknick in fröhlicher Gemeinschaft. Doch kaum waren die Pläne für das Event am 24. Mai im Stadtteil bekannt, ging Manon Dunkel, Initiatorin des ersten Events dieser Art 2010 in Hamburg-Eimsbüttel, gegen das Projekt vor.

Die 40-Jährige PR-Beraterin aus Eimsbüttel hatte im Hamburger WochenBlatt von den Plänen für den 24. Mai in Bramfeld gelesen. Und war nicht begeistert: „Wenn künftig jedes Wochenende in jedem Stadtteil Hamburgs ein Weißes Dinner über die Bühne geht, ist die Idee kaputt“, sagt Dunkel und verwahrte sich gegen "Kopien und Trittbrettfahrer". Auf ihr Betreiben trafen sich zuletzt 2012 bei dem Event auf den Michel-Wiesen rund 5000 Menschen, schwenkten Servietten, ließen sich gemeinsam mitgebrachte Speisen schmecken.

Manon Dunkel hat sich, wie sie sagt, das Event Weißes Dinner in Hamburg beim Deutschen Marken- und Patentamt schützen lassen. Sofort nach Bekanntwerden der Pläne forderte Dunkel die Mitglieder der Bramfelder Interessengemeinschaft (BRAIN) auf „die Veranstaltung abzusagen“, da sie keine Nutzungserlaubnis hätten. Sie setzte eine Frist bis 30. April. Beide Seiten schalteten ihre Anwälte ein.

Jürgen Brunke von der Bramfelder Marktplatzgalerie sah das Vorgehen der Dinner-Dame gelassen: „Sie möchte sich die Wort-Bild-Marke Weißes Dinner schützen lassen. Aber erstens läuft noch die Widerspruchsfrist und zweitens heißt unsere Veranstaltung White Dinner.“

Tagelang ging der Streit hinter den Kulissen hin und her. Am Dienstag meldete sich Manon Dunkel, die das Dinner als „unkommerzielle und unpolitische Idee“ bewahren möchte, beim Hamburger WochenBlatt und teilte mit, es gebe einen Kompromiss. Sie habe sich mit den Bramfeldern geeinigt. Sie verzichte auf rechtliche Schritte, wenn die Bramfelder sich darauf einließen, ihr Dinner ebenfalls ohne Verkaufsstände und ähnliches abzuhalten. Da sie selbst eine eigene Veranstaltung beantragt hat, werde es in Hamburg also 2013 „zwei Weiße Dinner geben.“ Für 2014 soll es eine gemeinsame Lösung geben, schlägt sie vor.

Ob der Kompromiss nun so wirklich angenommen wird, müssen die Bramfelder, insbesondere innerhalb der Interessengemeinschaft BRAIN, in der zahlreiche Geschäftsleute sitzen, entscheiden.