Rund 100.000 Menschen werden nach dem Segen am 1. Mai um 22 Uhr in der Innenstadt ein berühmtes deutsches Volkslied anstimmen. Ab 17 Uhr läuten Schiffssirenen vom Hafen aus den Kirchentag ein.
Hamburg. Mit einem hanseatischen Gruß soll der 34. Deutsche Evangelische Kirchentag am 1. Mai in Hamburg eröffnet werden. Pünktlich um 17 Uhr sollen Schiffssirenen aus dem Hamburger Hafen in Richtung City dröhnen und das erste Kirchenlied der Eröffnungsgottesdienste anstimmen. Das kündigte Kirchentagspastor Joachim Lenz am Dienstag an. Rund 90.000 Besucher werden zu den vier Open-Air-Gottesdiensten auf dem Rathausmarkt, der Reeperbahn, dem Fischmarkt und in der HafenCity erwartet.
Traditionell wird vor der offiziellen Eröffnung an die Opfer der NS-Gewaltherrschaft gedacht. Auf dem Lohseplatz in der HafenCity wird um 14 Uhr an die Deportation und Ermordung von Juden, Sinti und Roma erinnert. Über die Verstrickungen der Polizei in NS-Gewalttaten spricht Hamburgs Polizeipräsident Wolfgang Kopitzsch. Kirche und Gewerkschaften treffen sich nach den Demos zum 1. Mai um 13 Uhr auf dem Fischmarkt zum Podiumsgespräch.
Die Wüste ist eines der Themen der Eröffnungsgottesdienste. Um die Wüste anschaulich zu machen, werden 150 Helfer rund 100.000 „Wundertüten“ mit einigen Löffeln Sand befüllen. Insgesamt 2,3 Tonnen Sand werden in Tüten verpackt und an die Besucher verteilt.
Der Eröffnungsgottesdienst am Fischmarkt erhalte eine „skandinavische Note“, sagte Kirchentagspastor Lenz. Der dänische Bischof Peter-Henrik Skov-Jakobsen aus Kopenhagen wird auf deutsch predigen, aber mit den Besuchern auch ein dänisches Kirchenlied anstimmen. Auf dem Rathausmarkt wird der Gottesdienst von einem großen Orchester begleitet. Auf der Reeperbahn soll es etwas rockiger zugehen.
Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs wird ihre Predigt in der HafenCity in „leichter Sprache“ halten, um damit auch Menschen zu erreichen, die mit der kirchlichen Sprache nicht so vertraut sind. Anschließend spricht Bundespräsident Joachim Gauck.
Einschließlich der Hamburger Abendbummler werden beim „Abend der Begegnung“ ab 18 Uhr rund 300.000 Menschen zwischen Jungfernstieg und HafenCity erwartet. Unter dem plattdeutschen Motto „Soveel as du bruukst!“ werden sich die verschiedenen Regionen der Nordkirche präsentieren. An 137 Ständen werden Gemeinden der Nordseeküste, aus Lübeck, Mecklenburg und Pommern knapp 140.000 Essensportionen anbieten. Über 50 Musikgruppen bieten von Klassik über Rock, Schlager, Soul, Jazz und Gospel ein buntes Programm.
Für den Abendsegen um 22 Uhr stehen 150.000 Kerzen bereit. Nach Musik, Vaterunser und dem Abendsegen soll sich die Hamburger Innenstadt in einen großen Chor verwandeln. Rund 100.000 Menschen werden dann das Volkslied „Der Mond ist aufgegangen“ des Hamburger Dichters Matthias Claudius (1740-1815) anstimmen. (epd)