Mit einem Hubschrauber, Tauchern, zwei Booten der Wasserschutzpolizei sowie zehn Streifenwagen am Ufer versuchen die Hamburger Einsatzkräfte das Kind zu finden.

Hamburg. Polizei und Feuerwehr haben am Freitagabend mit einem Großaufgebot nach einem 13 Jahre alten Jungen in der Außenalster gesucht. Augenzeugen wollen gesehen haben, wie der Schüler aus Rissen mit einem Ruderboot gegen eine Boje gefahren, plötzlich gekentert und im eiskalten Wasser nicht wieder aufgetaucht war.

Ein Spaziergänger hatte kurz nach 17 Uhr über sein Handy Polizei und Feuerwehr alarmiert. Der Mann hatte gesehen wie in Höhe Alte Rabenstraße der Junge mit einem Ruderboot gegen eine Boje gefahren war. Das Boot hatte gleich nach dem Zusammenstoß Schlagseite bekommen. Der Junge stürzte ins Wasser. Erst habe er das Kind schwimmen sehen. Plötzlich war es verschwunden.

Feuerwehr und Polizei schickten sofort eine größere Anzahl von Rettungskräften zum Unglücksort. Auch Einsatzkräfte der DLRG rückten an. Von mehreren Booten aus suchten sie nach dem Kind. Über der Außenalster schwebte der Polizeihubschrauber „Libelle“. Geborgen wurde zunächst nur das kleine Ein-Mann-Ruderboot, das gekentert war. „Wir haben sofort alles versucht“, so ein Feuerwehrmann. „Gerade in kaltem Wasser hat jemand der untergegangen ist, eine größere Überlebenschance, wenn er schnell gefunden wird.“ Gleichzeitig wurde auch an Land durch mehr als zehn Peterwagenbesatzungen nach dem Kind gesucht. Man hatte zunächst nicht ausgeschlossen, dass der Junge doch noch das Ufer erreicht hatte oder er von einem anderen Boot aufgenommen wurde.

Dann machten sich Taucher von Feuerwehr und Polizei fertig. Sie begannen damit unter Wasser nach dem Jungen zu suchen. „Es ist ein stehendes Gewässer. Jemand der dort untergeht, treibt nicht weit ab“, sagt ein Beamter. Für die Taucher ist es eine schwierige Aufgabe. Die Sicht liegt bei Null. Sie konnten nur nach dem Jungen tasten. Abschnittsweise, von den Booten aus dirigiert, suchten sie den Grund der Alster im Bereich der Unglücksstelle ab.

Am Abend kamen die Eltern des vermissten Jungen an den Unglücksort. Es waren schreckliche Szenen, die sich abspielten. Die zunächst eintreffende Mutter brach völlig geschockt zusammen. Angehörige des Kriseninterventionsteams des DRK kümmerten sich um die Frau und den wenige Minuten später eintreffenden Vater. In einem Kleinbus wurden die Eltern betreut. Als die Dunkelheit einsetzte, bauten Einsatzkräfte der Feuerwehr Lichtmasten am Ufer auf.

Am späten Abend um kurz vor 22 Uhr hieß es, dass die Taucher ihren Einsatz abbrechen müssen. Sie waren über Stunden im Wasser gewesen, durften nicht weiter eingesetzt werden. Die Aktion wird am frühen Sonnabendmorgen fortgesetzt. Abendblatt.de berichtet laufend weiter.