Die 95 Meter lange Stahltreppe, die zurzeit am Serrahn-Wehr gegenüber dem Schloss eingebaut wird, soll den Tieren die Möglichkeit geben, den Höhenunterschied von 1,70 Metern zu überwinden.
Hamburg. Mitten im Herzen von Bergedorf wird man wohl schon bald Edelfische wie Lachs und Meerforelle aufsteigen sehen. Denn von der Alten Holstenstrasse kann man dann direkt auf die neue Fischtreppe gucken. Die 95 Meter lange Stahltreppe, die zurzeit am Serrahn-Wehr gegenüber dem Schloss eingebaut wird, soll das über mehrere Stahlkammern ermöglichen. Bisher konnten die Fische den Höhenunterschied von 1,70 Metern nicht überwinden.
Der Fischaufstieg ist notwendig, um die sogenannte EG-Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen. Sie verpflichtet alle Staaten der Europäischen Union, ihre Gewässer bis zum Jahr 2015 in einen guten ökologischen und chemischen Zustand zu bringen. Dazu gehört auch, die Durchgängigkeit von Gewässern wieder so herzustellen, dass Fische jeden von ihnen benötigten Lebensraum ohne unüberwindbare Hürden erreichen können. Der Serrahn ist der alte Hafen Bergedorfs am Fluss Bille.
1,6 Millionen Euro kostet das Projekt. Es verbindet ein Gewässernetz von der Elbe über die Dove Elbe bis in die Obere Bille. Meeresfische, die zum Laichen in die Flüsse kommen, können nun wieder den Oberlauf der Bille nutzen, der in Schleswig-Holstein noch 42 Kilometer lang ist. Das gilt nicht nur für Lachs und Meerforelle, sondern auch für Wanderformen des Aals, die Bachforelle und die Wanderform des Dreistachligen Stichlings. In Hamburg entstehen weitere drei Fischtreppen am Rathaus, am Nikolaifleet und an der Fuhlsbüttler Schleuse.