Ab dem 15. April soll in der Anlage Stellinger Moor jede Menge Abfall aus England verwertet werden. Damit kann Strom und Fernwärme erzeugt werden. In England gibt es kaum Müllverbrennungsanlagen.

Hamburg. Großauftrag für die Stadtreinigung Hamburg: Die Müllverbrennungsanlage Stellinger Moor wird ab 15. April 30.000 Tonnen Abfall aus England verwerten. Es handelt sich um Siedlungsabfälle, die in einem Zeitraum von etwa einem Jahr sukzessive verwertet werden sollen.

Laut Angaben der Stadtreinigung Hamburg wird der in bis zu 1,5 Tonnen schweren Ballen verpackte Abfall auf Lkw-Trailern mit der Fähre von England nach Cuxhaven gebracht. Dabei werden freie Transportkapazitäten von LKW genutzt, die andernfalls ohne Ladung nach Dänemark fahren würden. Über ein Jahr sind rund 1.300 Transportfahrten von Cuxhaven zur MVA Stellinger Moor geplant. Spätestens am 17. März 2014 erfolgt die letzte Anlieferung.

Mit dem Abfall aus England soll in der Müllverbrennungsanlage Stellinger Moor Strom und Fernwärme erzeugt werden, sodass herkömmlicher Brennstoff substituiert wird. Darüber hinaus tragen die Erlöse aus dem Auftrag zur Deckung der Kosten der Müllverbrennungsanlage und somit zur Stabilisierung der Müllgebühren bei.

Da es in England kaum Müllverbrennungsanlagen gibt, müsste der Abfall dort deponiert werden, was erhebliche Methanemissionen zur Folge hat. Das klimaschädliche Potenzial von Methan ist 21-mal höher als beim Kohlenstoffdioxid, das bei der Müllverbrennung freigesetzt wird. (HA)