In Hamburg werben seit Ende 2011 unter dem Motto „Vielfalt, Mann!“ die Kitas öffentlich für mehr männliche Erzieher. Bundesweit arbeiteten 2012 rund 2.000 Männer mehr als im Vorjahr in Kindertagesstätten.

Hamburg. In Kiel und Hamburg arbeiten überdurchschnittlich oft männliche Erzieher in Kindertagesstätten. Den höchsten Männeranteil unter den Städten haben Frankfurt am Main (11,3 Prozent), Kiel (10,4 Prozent) und Hamburg (9,9 Prozent), sagte Stefan Braig, Mitarbeiter beim Modellprojekt „Mehr Männer in Kitas“, am Mittwoch in Nürnberg. Nach neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegt Hamburg damit unter den Bundesländern den Spitzenplatz vor Bremen und Berlin. Am unteren Ende rangieren Sachsen-Anhalt (1,5 Prozent) und Bayern (1,7 Prozent).

In Hamburg werben seit Ende 2011 unter dem Motto „Vielfalt, Mann!“ die Kitas öffentlich für mehr männliche Erzieher. Bundesweit arbeiteten 2012 rund 2.000 Männer mehr als im Vorjahr als Fachkräfte in deutschen Kindertagesstätten. Damit sei ihr Anteil von 2,9 auf 3,2 Prozent gestiegen, sagte Braig. Den 13.246 Männern stehen damit rund 455.000 Erzieherinnen gegenüber.

Die Koordinationsstelle „Männer in Kitas“ stellte am Mittwoch das Internet-Portal „www.kitamaenner.org“ vor. Auf der Plattform für männliche Erzieher im deutschsprachigen Raum tauschen sich die Pädagogen mit ihren männlichen Kollegen aus. Dazu hätten sie in ihrem von Frauen dominierten Beruf sonst wenig Gelegenheit, sagte Roland Bader, Professor an der Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen, der das Forum des Internet-Portals moderiert. Zu den diskutierten Themen im Forum gehöre auch der Generalverdacht des Kindesmissbrauchs, dem männliche Erzieher wegen ihres Geschlechts ausgesetzt seien.