Die finanzielle Ausstattung der Hamburger Hochschulen sei „nicht ausreichend“ – weder für Studienanfänger, noch für Masterstudenten. Das belegt eine Anfrage der Linken. Viele Studenten klagen bereits.

Hamburg. Zum Wintersemester 2012/13 haben sich an der Hamburger Universität 53.379 junge Menschen für insgesamt 5.699 Bachelor- und 2.685 Masterstudienplätze angemeldet. Das ergaben zwei schriftliche Kleine Anfragen der Linken in der Bürgerschaft, wie die Fraktion am Sonntag mitteilte.

Die gefragtesten Fächer sind demnach Betriebswirtschaftslehre (BWL) mit 5.580 Bewerbungen auf 430 Plätze, Medien- und Kommunikationswissenschaft mit 3.355 Bewerbungen auf 41 Plätze und Psychologie mit 4.686 Bewerbungen auf 170 Plätze.

Angesichts dieser Zahlen sei es „kein Wunder“, dass junge Menschen zunehmend versuchten, einen Studienplatz gerichtlich einzuklagen, sagte Dora Heyenn, hochschulpolitische Sprecherin der Linksfraktion. Die finanzielle und personelle Ausstattung der Hamburger Hochschulen sei „nicht ausreichend“ – weder für Studienanfänger, noch für die Fortsetzung im Masterstudium.

Allein im laufenden Wintersemester wurden den Angaben zufolge an der Hamburger Uni 20 Studienplatzklagen eingereicht, im vergangenen Wintersemester 2011/12 waren es vier Klagen. 1.703 Bewerber stellten beim Verwaltungsgericht einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung (1.230 Anträge im WS 2011/2012). Dies betraf Heyenn zufolge besonders die beliebten Fächer Erziehungswissenschaft/Lehramt (459 Anträge) und Psychologie (142 Anträge).

„Es war und ist politisch gewollt, dass immer mehr junge Leute ein Studium aufnehmen“, sagte Heyenn. Wenn aber derart wenig Studienplätze zur Verfügung stünden, werde der Kampf um sie immer härter. Nahezu alle Fächer hätten heute einen Numerus Clausus, die Wartezeiten würden immer länger, die Zugangsvoraussetzungen immer schärfer. Eine Entlastung sei nicht in Sicht: Die Kultusministerkonferenz habe prognostiziert, dass bis 2020 jährlich etwa 16.000 bis 17.000 Studienanfänger an die Hamburger Hochschulen drängen.