Laut Medienbericht sll ein Hamburger Kaufmann Waffen an syrische Rebellen verkauft haben. In mehreren von Ermittlern abgehörten Telefonaten ging es um Sturmgewehre, Munition und Flugabwehrraketen.

Hamburg. Ein deutsch-libanesischer Kaufmann aus Hamburg hat offenbar Munition an syrische Rebellen geliefert. Wie das Magazin „Der Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, war der Hamburger Verfassungsschutz dem Mann durch V-Leute auf die Spur gekommen. Bassam M. hatte demnach Kontakt zu einem einst hochrangigen Offizier und Geheimdienstler der libanesischen Sicherheitsbehörde ISF, der heute als Waffenhändler tätig ist und den syrischen Rebellen nahe steht. In mehreren von den Ermittlern abgehörten Telefonaten zwischen den Männern ging es um Sturmgewehre, Munition und Flugabwehrraketen.

Laut Bericht gehen die Verfassungsschützer nicht davon aus, dass Bassam M. aus religiösen Motiven handelte, sondern einfach nur „skrupellos und geldgierig“ sei. Auf den illegalen Waffenmärkten im Nahen Osten erziele Munition aktuell Höchstpreise. Seine Ware soll Bassam M. von einem Hamburger Waffenhändler bezogen haben, der bei der Bundeswehr Karriere gemacht hat und ein Geschäft für Jagd- und Sportwaffen in der City führt. M. hatte sich ihm als Inhaber einer Sicherheitsfirma vorgestellt, die Handelsschiffe gegen Piraten schütze.

Eine erste Ladung mit 45.000 Patronen holte Bassam M. unter den Augen der Ermittler im Hamburger Laden ab, die Lieferung wurde in Tripolis beschlagnahmt. Eine zweite Sendung mit 50.000 Schuss entging den Ermittlern vermutlich. Im Oktober 2012 fingen sie dann im Hafen einen VW-Bus ab, in dem sich Kisten mit 70.000 Schuss für sowjetische Kalaschnikows, amerikanische M-16-Gewehre und deutsche G-3-Sturmgewehre befanden.