Fuhlsbüttel. Mehr Platz für die Radfahrer im Bezirk Nord: In der kommenden Woche beginnen die Arbeiten an der Alsterkrugchaussee für die Verlegung des Radweges auf die Fahrbahn. Zwischen Preetzer Straße und Etzestraße wird in jeder Fahrtrichtung ein durchgezogener Radfahrstreifen aufgebracht. Die Arbeiten werden rund drei Wochen dauern.
Seit Monaten bewegt das Thema die Politik im Bezirk. Treibende Kraft für eine Verlegung der Radwege auf die Straße sind die Grünen. Auch die Polizei sieht Handlungsbedarf, weil die Radwege an der Alsterkrugchaussee und an der nördlich daran anschließenden Langenhorner Chaussee in einem teilweise jämmerlichen Zustand sind. Bis zu 80 Prozent sind marode und durch Baumwurzeln stellenweise zu gefährlichen Stolperfallen geworden.
Da es sich bei den Achsen um Hauptverkehrsstraßen handelt, ist für die baulichn Maßnahmen nicht der Bezirk, sondern die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) zuständig. Sie unterstützte den Vorschlag von Bezirkschef Harald Rösler (SPD), mit den Umbaumaßnahmen erste Erfahrungen für mögliche weitere Radfahrstreifen auf der Straße zu sammeln. Hinzu kommt, dass die Langenhorner Chaussee aufgrund ihrer Breite zu den unfallträchtigsten Straßen in Hamburg gehört. Den Rasern wird nun bereits in der Alsterkrugchaussee der Kampf angesagt. "Für den Autoverkehr steht künftig ganz klar nur ein Fahrstreifen je Fahrtrichtung zur Verfügung", sagt Harald Rösler. "Durch diese eindeutige Verkehrsführung in der Alsterkrugchaussee werden Überholmanöver unterbunden."
Zugleich werde die Situation von Fußgängern und Radfahrern verbessert, da die alten Radwege an zahlreichen Stellen zu schmal oder schadhaft sind. Nicht unwahrscheinlich sei zudem, so Rösler, dass in der Folge Verkehrsteilnehmer auf die aufnahmefähige Umgehungsstraße Fuhlsbüttel ausweichen. "Die Maßnahme dient somit der Erhöhung der Sicherheit des Verkehrs insgesamt."
Mit der Fertigstellung der Radfahrstreifen auf der gesamten Alsterkrugchaussee zwischen Sengelmannstraße und Erdkampsweg wird noch in diesem Jahr gerechnet. Außerdem gibt es bereits Überlegungen im Bezirk, auch die Sicherheit am benachbarten Erdkampsweg abschnittsweise durch ähnliche Maßnahmen zu verbessern.
Und mit Blick auf die Probleme in der Langenhorner Chaussee sagt Rösler: "Radfahrstreifen sind kein Allheilmittel. Aber mit wachsenden Erfahrungen werden wir weitere geeignete Straßenabschnitte erkennen können, auf denen sie sich zum Vorteil für alle Verkehrsteilnehmer auswirken würden." Michael Werner-Boelz, Fraktionschef der Grünen in Nord: "Wir freuen uns, dass es jetzt losgeht. Und wir sehen das gleichzeitig als Startschuss für die Verlegung der Radwege auf der gesamten Langenhorner Chaussee."