Eine Glosse von Matthias Popien
Sind die beiden jetzt offiziell zusammen? Ja, wir dürfen feierlich verkünden: Timmendorfer Strand und Cas Abao Beach sind ein Paar. Auf der Tourismusmesse ITB in Berlin hat es geschnackselt, unterm Funkturm hat es quasi gefunkt.
Erste Frucht der Partnerschaft: eine Presseerklärung. "Mit dem Austausch der Gedenktafeln zwischen Joachim Nitz, Geschäftsführer der Timmendorfer Strand Niendorf Tourismus GmbH, und Edward Suares, Direktor des Curacao Tourist Board Europe, ist es offiziell: Die erste Strandpartnerschaft Deutschlands ist besiegelt." Die Zeit des Tuschelns ist also vorbei. Endlich kann man offen darüber sprechen, dass da was läuft zwischen den beiden. Aber was eigentlich genau?
In der Pressemitteilung ist zu lesen, ein "Wissensaustausch in den Bereichen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Eventmanagement" sei geplant. Wie unromantisch. Warum ist kein Wasseraustausch vereinbart worden? Eine Strandpartnerschaft sollte sich nicht nur aufs Sandige beschränken. Das Wasser der Karibikinsel Curacao ist nun einmal viel klarer als die Ostsee vor Timmendorf, und Quallen gibt es da auch nicht. Aber vielleicht hat sich Edward Suares ja dagegen gesperrt, klares Wasser gegen Quallen und Tang zu tauschen. Kriselt es etwa schon in der Partnerschaft? Die beiden Strände sind felsenfest entschlossen, solche Anfangsprobleme zu überwinden. Wie geht das? Man betont die Gemeinsamkeiten. Zum Beispiel die Strandkultur. Und die ließe sich problemlos austauschen. Am Cas Abao Beach ist ein gewisser "Heinrich Provence" für die Kultur zuständig. Der Mann kann Salsa tanzen und zeigt es Besuchern. Das kann man sich auch auf der Timmendorfer Seebrücke vorstellen. Timmendorfer Strand wiederum sollte Cas Abao Beach mit der Kassier-ab-Kultur vertraut machen. Schickt den Mann mit der weißen Mütze rüber. Kurtaxao in Curacao!