Ohne Ursus ist Torsten Flader fast nie unterwegs. Der schwarze Mischlingshund, der ihm vor neun Jahren bei einer Wanderung in den Südkarpaten nachgelaufen ist, weicht ihm kaum von der Seite. Entweder sind die beiden beim Spaziergang im Eichtalpark in Wandsbek und an der Alster anzutreffen - oder in der Kirchentagsgeschäftsstelle. Dort ist Flader für die Kampagne "Koje frei" verantwortlich, er sucht Schlafgelegenheiten für die Besucher des Kirchentages. Dabei geht der 33-Jährige mit gutem Beispiel voran. Im Mai lässt er drei Besucher in seiner Dreizimmerwohnung schlafen.
Er selbst übernachtet auch gern mal im Freien: Torsten Flader sieht nicht nur aus wie ein Naturbursche, er ist auch einer, seit er als Sechsjähriger bei den Pfadfindern im niedersächsischen Holzminden anfing. Meistens geht es mit Rucksack und Zelt und Freunden auf Bergwanderung. Oder er fährt als Skilehrer des Holzmindener Skivereins in die Schweiz.
Torsten Flader engagiert sich gern, er mag die Arbeit mit Jugendlichen. "Ich sehe, wie sie in einer Gemeinschaft eigenverantwortlich handeln und lernen, für andere Menschen da zu sein." Für den Kirchentag ist der Medien- und Politikwissenschaftler schon seit 1997 im Einsatz. Obwohl er sich noch auf keinen Lebensmittelpunkt festgelegt hat, kann er sich Hamburg als dauerhaften Wohnort vorstellen. "Ich mag dieses Nordische."