Auf gerade einmal 34,5 Sonnenstunden kommt die Hansestadt in den ersten anderthalb Monaten des Jahres. Normal wären 70,5 Stunden.

Hamburg. Nach den ersten sonnigen Stunden zum Wochenstart liegt Hamburg wieder unter einer dichten grauen Wolkendecke begraben. Die Hansestadt leidet unter einer Abstinenz an Sonnenstrahlen. Auf gerade mal 34,5 Sonnenstunden kommt Hamburg in den ersten anderthalb Monaten dieses Jahres. Normal wären laut Alexander Hübener vom Institut für Wetter- und Klimakommunikation 70,5 Stunden. Damit erreicht Hamburg noch nicht einmal 50 Prozent des Soll-Wertes. "Wenig Sonnenstunden sind zumeist dann der Fall, wenn wir sehr kalte Winter mit einem strengen Nordostwind erleben. Hier bilden sich häufig Nebel- oder auch Hochnebelfelder, die kaum Sonne durchlassen." Zuletzt waren es 2010 ähnlich wenig Sonnenstunden.

Zu viel Sonne ist schädlich, ist eine allgemeine Regel. Aber auch ein Mangel an Sonnenlicht ist nicht ungefährlich. Denn bei Sonnenschein bildet der Körper Vitamin D. Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass eine schlechte Versorgung mit diesem Vitamin ein erhöhtes Risiko darstellt, an Krankheiten wie Osteoporose, aber auch an Herz-Kreislauf-Beschwerden, Diabetes oder Alzheimer zu erkranken. Dabei reichen für eine angemessene Vitamin-D-Versorgung je nach Hauttyp bereits 15 Minuten täglich aus. Zwischen 10 und 14 Uhr ist die UVB-Strahlung am höchsten, weshalb ein kurzes Sonnenbad in dieser Zeit am sinnvollsten ist.

Bis es so weit ist, müssen sich die Hamburger noch gedulden. "Uns steht leider keine freundliche Phase bevor", prophezeit Alexander Hübener. In den kommenden Tagen könne man zwar ab und an mit kurzen sonnigen Abschnitten rechnen. Jedoch bleibe es überwiegend stark bewölkt, begleitet von gelegentlichen Schneeschauern. Was den Hamburgern bleibt, ist ein sonniges Gemüt bei trüben Aussichten.