Drei Monate vor dem Kirchentag fehlen noch immer mehr als 8000 Schlafplätze. Außerdem werden alte Fahrräder gesucht.

Hamburg. Die Zahl der angebotenen Privatquartiere für den Kirchentag in Hamburg ist zum Wochenbeginn auf 3.426 Betten gestiegen. Vor 14 Tagen waren es noch 2.176 Betten, gebraucht werden 12.000, teilte der Kirchentag am Montag mit. Schirmherr der Bettenkampagne unter dem Motto „Koje frei?“ ist Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Der 34. Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 1. bis 5. Mai unter dem Motto "So viel du brauchst" in Hamburg statt. Zu den rund 2.000 Veranstaltungen werden über 100.000 Dauerteilnehmer erwartet.

Gäste in Privatquartieren erwarten keinen besonderen Komfort: Ein Bett, eine Couch oder Liege sowie ein einfaches Frühstück reichen aus. Da Kirchentagsbesucher in der Regel den ganzen Tag unterwegs sind, gibt es für Gastgeber keine weiteren Verpflichtungen. Wer ein Privatquartier anbieten möchte, kann dies online (www.kirchentag.de) oder telefonisch machen (040/43093-1200).

Verantwortung als zentrales Thema

Nach den Worten seines Präsidenten Gerhard Robbers soll beim Kirchentag in Hamburg das Thema Verantwortung in den Vordergrund gestellt werden. Eine "verantwortungsvolle Wirtschaft" angesichts der Kluft zwischen Reich und Arm und ein "verantwortungsvolles Miteinander der Religionen und Kulturen" sollen im Mai zu den Hauptthemen, sagte Gerhard Robbers am Sonntag in Hannover bei einem Gottesdienst über das geplante Protestantentreffen.

Robbers lud zu dem Treffen ein: "Kirchentag ist Mitmachen, Mitdiskutieren, Mitstreiten, Mitfeiern, Mitbeten. Es kommt auf jeden Einzelnen an", sagte er. Das Motto "So viel du brauchst" stehe zum einen für Zuspruch und Zuversicht, sagte Robbers. Es mache zudem die Zuwendung zu anderen deutlich: "Die Solidarität mit dem, der zu wenig hat. Hilfe für die Mühseligen und Beladenen. Respekt vor den anderen Bedürfnissen des Anderen", erläuterte der Jurist, der an der Universität Trier Staatsrecht lehrt. "So viel du brauchst", betone das Maß. Das Motto fordere dazu auf, für soziale Gerechtigkeit einzutreten.

Gesucht werden auch alte Räder...

Außer Zimmern werden für den Evangelischen Kirchentag auch alte Fahrräder gesucht. Sie sollen – wieder verkehrstüchtig aufbereitet – den Kirchentagsbesuchenden während der Großveranstaltung vom 1. bis zum 5. Mai als Fortbewegungsmittel dienen. Der Evangelische Kirchentag bittet die Hamburger Bevölkerung deshalb um die Spende ihrer alten Fahrräder.

Für die Durchführung des Kirchentages gehören die reparierten Radspenden zum umweltfreundlichen Transportkonzept: „Wir konnten schon auf früheren Kirchentagen den Teilnehmenden Räder zur Verfügung stellen“, so Kirchentags-Geschäftsführer Constantin Knall. „Beim letzten Kirchentag in Dresden waren es fast 2.000 Fahrräder, die wir aus den vielen Spenden zu funktionstüchtigen und verkehrssicheren Rädern umgebaut haben.“ Bei besonders „schweren Fällen“ von Rostlauben gehe man nach dem Prinzip „aus zwei mach eins“ vor.

Die gemeinnützige Organisation Elbe-Werkstätten GmbH nimmt die gespendeten Fahrräder Montag bis Freitag von 7.30 bis 15 Uhr an fünf Abgabestellen entgegen: Klotzenmoorstieg 2, Südring 38, Friesenweg 5b-d, Meiendorfer Mühlenweg 119 und Nymphenweg 22. Dort werden sie dann von den Beschäftigten kostenfrei repariert. Die Fahrräder können auch Montag bis Freitag von 9 bis 18.30 Uhr in der Geschäftsstelle des 34. Deutschen Evangelischen Kirchentages, Neue Burg 1, abgegeben werden.

Weitere Informationen erhalten Sie unter hier oder unter der Fahrrad-Hotline 040/430931-0.