CDU-Bezirkspolitiker Ploß spricht von „traurigem Rekord“. Das Bezirksamt hat Geld - doch wo es ausgegeben wird, ist noch unklar.
Hamburg. Viele Radwege im Bezirk Nord sind in einem schlechten Zustand. Insgesamt sind es 342, die dem zuständigen Bezirksamt bekannt sind und auf denen Schäden dringend beseitigt werden müssten. Das geht aus der Antwort auf eine kleine Anfrage hervor, die der CDU-Bezirksabgeordnete Christoph Ploß an Bezirksamtsleiter Harald Rösler gestellt hatte. „Das ist ein neuer, trauriger Rekord“, sagt Ploß.
Dem Bezirksamt Nord stehen im Jahr 2013 insgesamt 833.000 Euro zur Verfügung, um Straßen und Radwege zu bauen oder auszubessern. 300.000 Euro davon können für den Neu-, Um- und Ausbau der Geh- und Fahrradwege genutzt werden. 533.000 Euro werden laut der Auflistung Röslers für die Unterhaltung und Instandsetzung von Fahrbahnen und Nebenflächen eingeplant. Priorität hat laut Bezirksamtsleiter zunächst die Beseitigung von Gefahrenquellen.
Welche der sanierungsbedürftigen Wege zuerst instand gesetzt werden, konnte Rösler nicht beantworten. In der Antwort auf die Anfrage heißt es, man könne einzelne Prioritäten erst nach dem Ende des Winters festlegen. Dann seien erst alle witterungsbedingten Schäden erkennbar.
Laut Bezirksamtsleiter werde der Etat vollständig ausgeschöpft, um die Wege und Straßen in Ordnung zu bringen. Ploß aber kritisiert, dass Geld seiner Ansicht nach an der falschen Stelle ausgegeben wird: „Wer für ein unsinniges Busbeschleunigungsprogramm über 250 Millionen Euro ausgibt und im Gegenzug an der Instandhaltung unserer Straßen und Radwege spart, steuert die Stadt in die falsche Richtung.“