Ein Kommentar von Andreas Hardt
Ist ja nur Golf. Also? Das hat doch eh nichts mit Sport zu tun, wenn ein paar Millionäre durch eine Parkanlage laufen. Wo ist also das Problem, wenn Hamburg wieder ein Spitzensport-Ereignis verliert?
Nun mag man ja von Martin Kaymer und Co. halten, was man will, und Tiger Woods nur wegen seiner Eskapaden außerhalb der Grüns kennen, tatsächlich ist das Ende der Schüco Open auf Gut Kaden ein Problem und ein Symptom zugleich.
Wieder bleiben sportliche Weltstars Deutschlands zweitgrößter Stadt fern. So ist es im Tennis, so ist es beim Marathon. Die Freezers haben keinen Hauptsponsor, die Handballer leben immer noch von den Zuwendungen ihres Mäzens. Ohne Moos nichts los, heißt es. Und so ist es auch.
Dass nun die Schüco Open "gestorben" sind, ist weniger ein Hamburger Problem. Dort trieb der Geschäftsführer eines ostwestfälischen Unternehmens Liebhaberei, die sich die Firma nun nicht mehr leisten will. Neue Sponsoren aber sind weit und breit nicht zu sehen. Nur BMW finanziert in Deutschland noch ein Herren-Profiturnier. Dabei investieren große deutsche Unternehmen auch im Golfsport Millionen. Anderswo auf der Welt - wo sie neue Märkte suchen und wo ihre Logos flächendeckend im Fernsehen zu sehen sind.
Hierzulande jedoch erstickt der sogenannte Randsport unter der Allgegenwart des Fußballs. Das ist nicht neu, doch der Verlust des Turniers auf Gut Kaden erinnert wieder an diese Verarmung der sportlichen Vielfalt.
Aber es ist ja nur Golf ...