Hansestadt punktet mit Bevölkerungswachstum und hoher Lebensqualität - und überholt damit sogar eine andere Metropole.

Hamburg/Frankfurt am Main. Hamburg zählt laut einer Studie der Dekabank und des Fachmagazins „Immobilienmanager“ zu Deutschlands attraktivsten Immobilienstandorten. Die Hansestadt belegte im Städteranking in diesem Jahr Rang zwei und schob sich im Vergleich zum Vorjahr an der Bankenmetropole Frankfurt vorbei. Spitzenreiter ist das dritte Jahr in Folge München. Die Stadt punktet mit einer hohen Lebensqualität, geringer Arbeitslosigkeit und hoher Kaufkraft. Die Verfolger Hamburg und Frankfurt rücken zwar näher, aber „an der hohen Anziehungskraft Münchens wird sich so schnell nichts ändern“, sagte Immobilienanalyst Andreas Wellstein von der Dekabank am Dienstag.

Hamburg punktet vor allem durch ein hohes Bevölkerungswachstum und hohe Lebensqualität. Für Frankfurt spricht eine exzellente Infrastruktur und ein starker Arbeitsmarkt. Die starke Ausrichtung auf den Finanzsektor beurteilten die Immobilienanalysten allerdings skeptisch. „Das macht die Stadt anfälliger bei Finanzkrisen“, so Wellstein. Auch die vergleichsweise hohe Kriminalität habe die Mainmetropole Punkte gekostet.

Die Hauptstadt Berlin landet mit geringer Kaufkraft und einer schlechten Situation auf dem Arbeitsmarkt nur auf Rang 14. Da hilft auch die kulturelle Spitzenposition nur wenig. Dicht hinter Berlin auf dem 15. Platz liegt Stuttgart.

Bonn konnte sich gegenüber dem Vorjahr um einen Rang verbessern und verwies Düsseldorf auf Platz fünf. Der Studie zufolge kommt Bonn insbesondere die junge und hochqualifizierte Bevölkerung zugute.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Einige ostdeutsche Städte haben deutlich aufgeholt. So verbesserte sich Erfurt gleich um drei Plätze auf Rang 24. „Die Städte in Thüringen sind eher auf der Gewinnerseite. Durch aktive Ansiedlungspolitik hat sich viel getan“, sagte Wellstein. Die Topposition im Osten sicherte sich Dresden. Im bundesweiten Vergleich liegt die sächsische Landeshauptstadt inzwischen auf Rang 11. Die Stadt überzeuge unter anderem mit einer niedrigen Arbeitslosigkeit.

Unverändert auf den letzten Plätzen liegen Schwerin (32) und Saarbrücken (31). Magdeburg rutschte um 8 Plätze auf Rang 30. Die Stadt profitiere nicht von der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. „Die Städte im „Keller“ sind vereint durch eine sprunghafte wirtschaftliche Entwicklung, eine geringe Beschäftigungsquote und den kaum vorhandenen beziehungsweise fehlenden ICE-Anschlüssen“, heißt es in der Studie.

Die Experten nahmen 32 Städte unter die Lupe. Sie untersuchten dabei sechs Bereiche: Arbeitsmarkt, Wohlstand, Demografie, Zentralität (Erreichbarkeit, Flughafenentfernung, ICE-Verbindungen), Lebensqualität (u.a. kulturelle Einrichtungen, Kriminalität) und Stabilität (u.a. Schwankungen auf dem Arbeitsmarkt).