Dieser Auftrag hatte es in sich. 200 wichtige Gäste, darunter Bürgermeister Olaf Scholz, brachte Dr. Christoph Levin gestern vom Jungfernstieg bis zur HafenCity-Universität. Sechs Minuten dauerte die Premierenfahrt der neuen Linie U 4 - mit Levin im Fahrerstand. Alles verlief reibungslos.
"Ich hatte die Ehre, die erste offizielle Fahrt zu machen. Das war ein besonderer Moment", sagt Levin. Aber wie kommt Hamburgs Hochbahn bloß zu einem Doktor, der eine U-Bahn fahren kann?
Der promovierte Ingenieur lächelt. Im "Hauptberuf" ist der 53-Jährige Betriebsleiter der U-Bahn. Aber trotzdem hat er eine dreimonatige Ausbildung zum "Zugfahrer" absolviert: "So weiß ich, was meine Mitarbeiter jeden Tag leisten." Seit 20 Jahren ist Christoph Levin jetzt bei der Hochbahn. Er fühlt sich wohl und gibt im Job alles.
Aber einmal im Jahr zieht es ihn in die USA. Dann sind U-Bahnen für einige Wochen Nebensache. Christoph Levin nimmt sich einen Mietwagen und erkundet das weite, grenzenlose Land. Der Grand Canyon und der Yellowstone-Nationalpark haben ihn fasziniert. Die nächste Reise geht wieder in die Staaten.
Aber auch in Hamburg gibt es für den gebürtigen Ruhrpottler aus Essen-Kettwig Neues zu erkunden. Levin ist umgezogen, von Volksdorf ans Wasser in die HafenCity. Hier genießt er den Blick auf den Magdeburger Hafen - und ist auch zu Hause seiner neuen U 4 immer ganz nah.