Strombezieher müssen in den kommenden Wochen tapfer sein. Wenn ihr Versorger sie anschreibt, weil die Preise kräftig steigen. Wer hofft, dass die Erhöhungen im zweistelligen Bereich einmalig sind, täuscht sich. Denn in zwölf Monaten werden die nächsten Benachrichtigungen über horrende Preissteigerungen kommen, und das Jahr für Jahr.
Deutschland will die Energiewende, weg von Atom- und Kohlestrom, hin zu Wind- und Solarenergie. Das kann bis Mitte dieses Jahrhunderts bis zu einer halben Billion Euro kosten. Da ist es verständlich, dass auch die Verbraucher ihren Teil dazu beitragen. Doch irgendwann wird der Punkt kommen, an dem ein Großteil der Kunden die zusätzliche Last nicht mehr tragen kann. Der Bund muss schnellstens einen Plan erarbeiten, wie er das gewaltige - und begrüßenswerte - Vorhaben der Energiewende finanzieren will. Das Gesetz für Erneuerbare Energien (EEG) muss endlich reformiert werden. Die Stromkunden allein können die Energiewende nicht bezahlen.
Schon jetzt sind Änderungsmöglichkeiten im EEG vorhanden. Zum Beispiel bei der Befreiung der energieintensiven Industrie von Abgaben. Nur Firmen wie zum Beispiel in Hamburg Aurubis, Trimet und das Stahlwerk sollten von den Abgaben befreit werden, weil sie tatsächlich am Weltmarkt aktiv sind und mit ihren Produktionskosten global mithalten müssen. Aber es werden derzeit auch andere Firmen subventioniert, etwa Betreiber von Veranstaltungshallen und Golfplätzen. Damit muss Schluss sein. Im Interesse der privaten Stromkunden.