Hamburg. Sie sprechen von "Unterbringungselend", einer "akuten Bedrohung eines Menschensrechts" und einer "Schande für eine sozialdemokratisch regierte Stadt". Vertreter der Fraktion Die Linke der Bürgerschaft kritisieren massiv die Wohnungswirtschaft des Hamburger Senats in der Hansestadt. Besonders prekär sei die Lage für Flüchtlinge, Obdach- und Wohnungslose und die Gruppe der Studierenden und Auszubildenden, die in Hamburg eine Wohnung suchen. Der Vorwurf: In Hamburg stünden alleine 200 städtische Gebäude leer, jedoch sorgte der Senat nicht dafür, dass diese als günstigen Wohnraum zur Verfügung stehen.

Auch die Ankurbelung des Wohnungsbaus des Senats, den die Linke grundsätzlich begrüße, sei nicht optimal. "Die Ausrichtung ist falsch", sagt Heike Sudmann, stadtpolitische Sprecherin der Partei. "Hamburg braucht massenhaft günstige Mietwohnungen und keine teuren frei finanzierten Eigentumswohnungen."

Überaus problematisch sei derzeit die Lage in einem Zeltlager an der Sportallee, in dem Flüchtlinge kurzfristig untergebracht werden. Das Zeltlager sei laut der flüchtlingspolitischen Sprecherin, Christiane Schneider, komplett überfüllt. "Eigentlich ist gedacht, dass die Menschen dort für zehn Tage untergebracht werden, jedoch sind einige bis zu drei Monate dort", sagt Schneider.

In zwei Anträgen fordert die Linke nun den Senat auf, leer stehende städtische Büroflächen für eine kurzfristige Unterbringung von Studierenden und Auszubildenden zu nutzen. Auch für Flüchtlinge solle der Senat leer stehende städtische Gebäude als "menschenwürdige Unterkunft" herrichten. Gleichzeitig solle die Saga GWG verpflichtet werden, bei den Neuvermietungen aus ihrem Bestand einen größeren Anteil an Obdachlose und Wohnungslose zu vergeben.