Der Lotsenschoner “No. 5 Elbe“ führte die Parade der Hamburger Traditionsschiffe am Sonnabend an. Er wurde 1883 in Hamburg erbaut.
Hamburg. Wie Spielzeugschiffe wirkten die alten Segler im Schatten der modernen Frachter - und so mancher Spaziergänger an der Elbe dürfte sich am Sonnabendmittag in eine andere Zeit versetzt gefühlt haben: 28 Museumsschiffe, teils mehr als 100 Jahre alt, waren zur Parade Hamburger Traditionsschiffe in See gestochen und präsentierten sich zwischen Elbphilharmonie und Blankenese in altem Glanz.
Mit dabei waren etwa das Dampfschiff "Schaarhörn" und der Dampfschlepper "Tiger", angeführt wurde die Parade aber von ihrem ältesten Teilnehmer: Der Lotsenschoner "No. 5 Elbe" ist ein Veteran des hanseatischen Schiffbaus und das letzte verbliebene aus einer Reihe von Holzschiffen, die der Hamburger Senat zwischen 1855 und 1906 erbauen ließ. 1883 lief der Zweimaster auf der Hamburger Stülcken-Werft vom Stapel und versetzte 30 Jahre lang Lotsen in der Elbmündung. Dann führte eine Odyssee ihn als Ausbildungsschiff und Hausboot "Wander Bird" ums Kap Hoorn herum und durch die ganze Welt. Erst vor zehn Jahren kehrte er an Bord eines Frachters in den Heimathafen zurück. Nach aufwendiger Restaurierung ging er hier 2004 wieder auf Fahrt, heute gehört der Zweimaster der Stiftung Maritim und wird von einer ehrenamtlichen Crew betrieben. Die Parade fand zum Jubiläum seiner Rückkehr statt.
Das Wetter war zur Feier des Tages hanseatisch-stürmisch. Zwar mussten die Schiffe den Motor starten, um sicher durch den Hafen zu kommen. Die Segel hatten sie für ihr Publikum aber natürlich dennoch gesetzt.