Regierung hält an Zielen bei der Elektromobilität fest
Carl Benz und Gottlieb Daimler haben das mit Verbrennungsmotor angetriebene Automobil erfunden. Nicht, weil es der Großherzog von Baden und der König von Württemberg so befohlen hätten, sondern weil sie geniale Ingenieure waren, die gegen viele Widerstände einer revolutionären Technik zum Durchbruch verholfen haben. Einer Technik, die sich schon nach kurzer Entwicklungszeit gegenüber Pferdefuhrwerk und Ochsenkarren als überlegen erwiesen hat.
Die Erfindung macht - eben weil sie so genial war - heute Probleme. Es gibt viele Autos, und der Trend zeigt weltweit weiter nach oben. Sie verbrauchen Treibstoff und belasten damit die Luft. Um gegenzusteuern hat die Politik in Deutschland das Ziel ausgerufen, bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf die Straße zu bringen. Losgelöst von technischer und kaufmännischer Machbarkeit.
Elektroautos verfügen noch immer über zu wenig Speicherkapazität, dementsprechend gering sind die Reichweiten, und der Ladeprozess ist langwierig. Dafür soll der Kunde dann auch noch erheblich mehr Geld bezahlen. Das erste Elektroauto wurde bereits 1888 gebaut. Ähnlich wie bei der Fotovoltaik wird auf dem Gebiet also seit langer Zeit geforscht und entwickelt, ohne einen entscheidenden Durchbruch erzielt zu haben. Einmal ganz davon abgesehen, dass der Strom für Elektroautos auch nicht einfach aus der Steckdose kommt und der Masseneinsatz von Akkumulatoren auch ein massives Entsorgungsproblem mit sich bringen würde.
Technischer Fortschritt lässt sich nicht einfach politisch befehlen. In Deutschland wird das trotzdem immer wieder versucht. Und so entwickelt sich das Projekt Elektromobilität zu einer Energiewende auf Rädern. Nichts passt zusammen, dafür wird es teuer. In die Statistik werden Hybrid-Fahrzeuge aufgenommen, damit eine halbwegs vorzeigbare Zahl zustande kommt. Wenigstens sollen vorerst nicht noch mehr Subventionen in Form von Kaufprämien versenkt werden. Einziger Trost: Als August der Starke Johann Friedrich Böttger befohlen hatte, Gold zu machen, hat der wenigstens noch Porzellan (nach-)erfunden.