CDU begrüßt Pläne der SPD-Fraktion für Anbindung des Konzerthauses. Erschließung der HafenCity kostet 27 Millionen Euro.
Hamburg. Erneut will die Stadt Millionen im Zusammenhang mit der Elbphilharmonie ausgeben. Dieses Mal geht es aber nicht um den Bau - sondern um eine Brücke, über die Besucherströme zum Konzerthaus gelangen sollen. Allein für die Brücke plant die SPD-Fraktion zehn Millionen Euro ein. Dabei soll es sich aber noch um eine besonders nachhaltige Lösung handeln. Denn mit der Brücke soll nicht nur eine langfristige gute Anbindung zur Elbphilharmonie geschaffen werden, sondern auch in die westliche HafenCity. Dafür ist geplant, die Mahatma-Gandhi-Brücke auszutauschen und durch eine breitere Brücke zu ersetzen. Insgesamt will die Stadt sogar noch mehr investieren: Für die Erschließung der HafenCity sollen rund 27 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Der geplante Bau der Brücke ist dort schon mit eingerechnet.
Zuvor war für die Anbindung an die Elbphilharmonie neben der neuen Brücke auch eine zweite Überführung im Gespräch, die bei Bedarf nach der Eröffnung des Konzerthauses gebaut werden sollte. Das sei aber schlicht nicht nachhaltig und bedarfsgerecht, so die SPD-Fraktion. Jan Quast, Finanzexperte der SPD, betonte, dass die Verkehrslage bereits jetzt schwierig sei. "Schon die heutigen Besucherströme machen deutlich, dass die bislang geplante Dimension der Brücke nicht ausreichen wird.” Wenn man erst nach Beginn des Spielbetriebs nachgebessert hätte, wäre es voraussichtlich teurer und würde zudem den Betrieb beeinträchtigen, erklärt Quast. „Wir wollen rund um die Elbphilharmonie keine neuen Fehlplanungen - davon gibt es wahrlich genug”, äußerte er sich gemeinsam mit SPD-Verkehrsexpertin Martina Koeppen.
Mit der neuen Brücke will die SPD jetzt alles richtig machen. Die Bauverzögerung bei der Elbphilharmonie soll dabei positiv genutzt werden - da sich jetzt ein Zeitfenster für den Bau der Brücke ergibt. Für eine Finanzierung des Projekts will die Fraktion auch Private mit ins Boot holen. „Klar ist: Wir wollen keine halben Sachen bei der Erschließung der Elbphilharmonie", sagte Koeppen.
Zustimmung fanden die Pläne bei der CDU. „Wir brauchen diese Brücke”, äußerte sich Andreas Wankum, CDU-Bürgerschaftsabgeordneter. Die Infrastruktur zur Elbphilharmonie müsse stimmen. Denn nach der Eröffnung des Konzerthauses müssen nicht nur Fahrzeuge und Fußgänger dort hinkommen, sondern auch Taxis und Shuttle-Busse. Auch wenn die Brücke nun Mehrkosten in Höhe von zehn Millionen Euro verursacht - Wankum äußert sich zuversichtlich: „Ich gehe davon aus, dass die SPD aus den gemeinsamen Fehlern gelernt hat und das finanziell ordentlich durchgeplant hat”, sagte er. Die CDU hatte laut der Fraktion bereits einige Monate vorher eine neue Brücke angeregt.
Kritik an den Bauplänen kam hingegen von der GAL und der FDP. Nach Auffassung der Liberalen, seien die Millionen an anderer Stelle der Stadt besser investiert, um Staus zu verhindern. Und die GAL hält es für „vertretbar“, wenn Besucher zu Fuß gehen, statt Taxis zu benutzen. „Bei Fußballspielen und Konzerten marschieren auch tausende Menschen von der S-Bahn durch den Volkspark, ohne sich zu beschweren“, sagte GAL-Politiker Till Steffen.
Der Bau der Brücke soll nach Angaben der SPD vor der Eröffnung der Elbphilharmonie beendet sein. Als Fertigstellungstermin des Konzerthauses wurde zuletzt Mitte 2015 angepeilt, mit der Eröffnung wird 2016 gerechnet.
Für die Erschließung des gesamten Viertels rund um die Elbphilharmonie sind unter anderem ebenfalls ein zusätzlicher Ausgang an der U-Bahnstation Baumwall und breitere Gehwege zwischen der Station und dem Sandtorhafen geplant.