Wolle man die Luxustouristen aus aller Welt an die Elbe locken, müssten Events arrangiert werden, bei denen die Teilnahme als Muss gilt.

Hamburg. Die Elbmetropole Hamburg konnte im ersten Halbjahr mit knapp 4,9 Millionen Übernachtungsgästen (plus 9,4 Prozent) zwar einen neuen Rekord verzeichnen - dennoch sei diese gute Zahl weiter ausbaufähig. Denn Hafengeburtstag und Cruise Days sind nicht genug – Hamburg fehlt der Promi-Faktor, sagt Stephan Gerhard, Chef des im Tourismus tätigen Beratungsunternehmens Treugast, der Tageszeitung „Die Welt“. Die Hansestadt locke viele Touristen an, aber zu wenig Gutbetuchte. Noch habe die Hansestadt nicht auf breiter Ebene das Zeug zur Luxusdestination, meinte der Tourismusexperte, dessen Firma seit Jahren die Bewegungen am Markt dokumentiert. „Hamburg fehlt ein Highlight, das die Stadt international bekanntmacht, eine Spitzenveranstaltung“, meinte Gerhard. Von Hafengeburtstag oder den Kreuzfahrttagen wisse man in New York nichts.

+++Zahl der Übernachtungen in Hamburg steigt um 9,4 Prozent+++

Die Zahlen bei den internationalen Besuchern seien vor allem im Top-Segment ausbaufähig. Wolle man die Luxustouristen aus aller Welt an die Elbe locken, müssten Events arrangiert werden, bei denen die Teilnahme als Muss gilt, erklärte er. Die Münchner etwa machten das mit ihrem Oktoberfest vor. Ginge in Hamburg Donald Trump an Land, würde der hochrangige Geldadel hinterherreisen. „Der Understatement-Gedanke ist in Hamburg noch zu stark vertreten, wenn es um den Wunsch nach mehr Luxustourismus geht“, betonte Gerhard. „Es fehlt der Promi-Faktor.“ Mit Hafencity und Elbphilharmonie gebe es zwei Joker für mehr Aufmerksamkeit. Allerdings müsse die Stadt aktiv werden und ein wenig lauter mit ihren Reizen werben.

Mit Material der dpa