Sektenexpertin sprach von “esoterischem Gedöns“ und geringen Schülerzahlen in Rahlstedt. Schulbehörde sieht keinen Handlungsbedarf.
Hamburg. Popsängerin Nena hat mit ihrem Hang zur Esoterik schon häufiger den Unmut von Sekten-Expertin Ursula Caberta auf sich gezogen. Jetzt gibt es Wirbel um die von Nena gegründete „Neue Schule Hamburg“, nachdem Caberta die Schließung der Schule gefordert hatte. „Das Schulkonzept sieht ja vor: Kinder macht doch, was ihr wollt“, so einer von Cabertas Kritikpunkten. Nena selbst wirft sie „esoterisches Gedöns“ vor.
Die Schule reagierte gelassen auf die Vorwürfe. Man sei mit der Schulbehörde, die ihr Konzept in keiner Weise als undurchsichtig wahrnehme, in ständigem und bestem Kontakt, sagte Philipp Palm, Vorsitzender des Trägervereins. Auch die Schulbehörde kann die Aufregung nicht nachvollziehen. Caberta müsse ihnen konkrete Vorwürfe mitteilen, so Schulbehördensprecher Peter Albrecht. Die „Neue Schule Hamburg“ war im September 2007 gegründet worden. Derzeit lernen dort nach Angaben der Schule 85 Kinder. „Jetzt sind wir extrem voll und haben eine lange Warteliste“, sagte Palm.
In der Zeitung "Die Welt" kritisierte der SPD-Wahlkreis-Abgeordnete Ekkehard Wysocki die mangelnde Transparenz und Offenheit der Schule. Er habe schon früher Kontakt zur "Neuen Schule Hamburg" aufgenommen. "Ich habe gefragt, ob ich mir die Schule mal angucken könnte. Man würde das in der Schulversammlung besprechen und sich zurückmelden, hieß es. Doch es kommt einfach gar nichts zurück, noch nicht einmal eine Absage, was ja auch in Ordnung wäre."
Wenn so vieles im Unklaren, im Verborgenen bleibe, bilde dies den Nährboden für Gerüchte.
Mit Material von dpa