Verband Deutscher Reeder unter Führung des Hamburgers Michael Behrendt präsentiert heute Bundesregierung Ideen zur Überbrückung der Krise.

Hamburg. Die deutschen Reeder wollen mit Hilfe der staatlichen KfW Bank die Krise in der Schifffahrt überwinden.

„Durch das Zusammenwirken der konjunkturellen und der Bankenkrise ist vor allem für die mittelständischen Unternehmen eine zum Teil existenzbedrohende Lage entstanden“, sagte Michael Behrendt, der Präsident des Verbandes Deutscher Reeder (VDR), in Hamburg. Nach Schätzungen sind mehrere hundert Schiffe der von deutschen Reedern international eingesetzten 3800 Frachter derzeit in finanziellen Schwierigkeiten. Hintergrund: Durch Überkapazitäten und die sich abschwächenden Konjunktur sind die Mieteinnahmen (Charterraten) für Schiffe, die im Auftrag großer Reedereien unterwegs sind, derzeit so niedrig, dass hohe Verluste eingefahren werden

Jetzt soll die KfW Bank leistungsfähigen Gesellschaften mit Krediten beistehen oder in bestehende Kredite einsteigen, um Geschäftsbanken zu entlasten. „Es geht um einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren. Von 2015 an werden die Schiffe wieder Geld verdienen“, versicherte Behrendt. Er erwartet, dass die Schifffahrt dann wieder ausgelastet sein wird, weil die Weltwirtschaft weiter wächst und derzeit kaum Neubauaufträge vergeben werden.

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Der Reederverband präsentiert seine Vorschläge heute in Berlin dem Maritimen Koordinator der Bundesregierung, Hans-Joachim Otto (FDP). Zu dem Treffen sind neben Vertretern des Wirtschaftsministeriums auch weitere Ministerien, Vertreter von Banken und Ländern sowie der Schiffbauverband VSM und der Maschinenbauverband VDMA geladen. „Wir wollen einen klaren politischen Auftrag für die KfW erreichen. Noch in diesem Jahr muss klar sein, welche Maßnahmen auf den Weg gebracht werden“, sagte Ralf Nagel, der Hauptgeschäftsführer des VDR. (rz/v.m.)