Der Chef der Bootsmesse Hanseboot stufte das Klima der Ausstellung als “grau bis dunkel“ ein. Schuld ist die finanzielle Situation.

Hamburg. In einer schwierigen Marktsituation für die Bootsbauer findet in diesem Jahr die „Hanseboot“ statt. Als „grau bis dunkel“ hat Hamburgs Messechef Bernd Aufderheide am Mittwoch das wirtschaftliche Klima im Vorfeld der Bootsausstellung eingestuft. Die Ausstellerzahlen auf der 53. Internationalen Bootsmesse Hamburg vom 27. Oktober bis 4. November sollen trotzdem gleichbleiben. Die „Hanseboot“ erwartet wie im Vorjahr 700 Aussteller aus 30 Nationen.

Auch der Deutsche Boots- und Schiffbauer-Verband (DBSV) sieht zurzeit ein schwieriges Marktumfeld. Eine am Mittwoch präsentierte DBSV-Mitgliedsbefragung, bei dem rund 200 der 426 Mitgliedsbetriebe Auskunft gaben, zeigt eine verhaltene Stimmung in der Branche. Nach einem starken Einbruch, der 2008 durch die Finanzkrise ausgelöst worden war, hatten 2011 noch 29 Prozent der Mitgliedsbetriebe angegeben, das Exportgeschäft habe sich verbessert. 2012 waren es nur rund 17 Prozent.

Insgesamt hält derzeit etwa jedes vierte Unternehmen seine wirtschaftliche Situation für positiver als im Vorjahr, im vorangegangenen Jahr hatte noch die Hälfte der Befragten ihre Situation als positiver eingeschätzt. Damit sei die in den letzten beiden Jahren beobachtete Aufwärtsbewegung unterbrochen, sagte DBSV-Geschäftsführer Claus-Ehlert Meyer.

Messechef Aufderheide erklärte, die norddeutsche Bootsausstellung wolle ihre Position als führende Bootsmesse Nordeuropas unter dem neuen Motto „Der Norden in seinem Element“ stärken. In diesem Jahr gebe es mit Ständen aus Finnland, Estland und Polen mehr Aussteller aus dem Ostseeraum. Die Veranstaltung findet auf rund 70 000 Quadratmetern in neun Hallen statt. 2011 hatte die „Hanseboot“ einen Besucherrückgang um knapp fünf Prozent auf rund 95 000 Gäste verzeichnet.

Die Projektleiterin Heike Schlimbach kündigte als Messe-Highlight neben den rund 1000 Booten und Jachten vor Ort die „Hanseboot Refit Arena“ an. Hier könnten Interessierte dabei zusehen, wie in einem Glashaus ältere und beschädigte Boote repariert oder nachgerüstet werden. Als neuen Programmschwerpunkt in der „Hanseboot Arena“ nannte Schlimbach Segeln als Behindertensport. Dafür würden in einem 20 mal

20 Meter großen Wasserbecken paralympische Bootsklassen vorgestellt, die Besucher mit und ohne Handicap ausprobieren könnten. (dapd)