Sie kosten die Hamburger Steuerzahler Tag für Tag 410 Euro, auf das Jahr gerechnet kommen so 149 650 Euro zusammen. Die Rede ist von 41 Kampfhunden, die zum Teil seit fast zwei Jahren im Tierheim an der Süderstraße sitzen.

Da die Hunde laut Hamburger Hundegesetz als "gefährlich" eingestuft sind, ist ihre Vermittlung in Hamburg nahezu aussichtslos.

Doch jetzt könnten diese 41 Tiere laut Wolfgang Poggendorf, Vorsitzender des Hamburger Tierschutzvereins, in Tierheime nach Niedersachsen vermittelt werden - dort sind die Tiere leichter vermittelbar, weil in dem Bundesland keine speziellen Auflagen für diese Hunde gelten. "Die Tiere würden nach ihrer Vermittlung nach Niedersachsen die Hamburger Steuerzahler keinen Cent mehr kosten", sagt Poggendorf. Allerdings müßte die Gesundheitsbehörde für die Vermittlung einmalig 700 Euro pro Tier an die Tierheime bezahlen. Doch die Behörde beruft sich auf einen Vertrag mit dem Hamburger Tierschutzverein (HTV), wonach pro Kampfhund nur 460 Euro Vermittlungsprämie gezahlt werden, und zahlt lieber weiterhin zehn Euro pro Tag und Hund.

Unterstützung für die "Hunde-Abschiebung" bekommt Poggendorf vom Bund der Steuerzahler und von Politikern: "Aus Sicht der Steuerzahler und auch vom Tierschutzgedanken her wäre eine Vermittlung der Hunde nach Niedersachsen sinnvoll. Denn hier können die Hunde viel leichter an ein neues Herrchen vermittelt werden", sagt CDU-Tierschutzexperte Michael Fuchs (57). Das sieht SPD-Innenexperte Andreas Dressel (31) ähnlich: "Die Vermittlung der Hunde nach Niedersachsen wäre eine saubere Lösung für den Tierschutz und den Steuerzahler." Und Gertrud Erdmann (63), Geschäftsführerin Bund der Steuerzahler Hamburg, betont: "Alles, was den Steuerzahler entlastet, ist zunächst einmal gut."

Auch HTV-Tierärztin Dr. Urte Hitzer macht sich für eine Vermittlung der Tiere nach Niedersachsen stark: "Es entspricht nicht dem Tierschutzgedanken, die Hunde im Hamburger Tierheim bis an ihr Lebensende einzusperren. Und in Niedersachsen hätten die Tiere eine reelle Chance, in Freiheit vermittelt zu werden. Und das ist aus Tierschutzsicht am wichtigsten."

Und was sagt Gesundheitsbehörden-Sprecher Hartmut Stienen? "Wir haben einen einvernehmlichen Vertrag mit dem HTV geschlossen, in dem auch die Vermittlungsprovision geregelt ist. Und an diesen Vertrag halten wir uns."