Mit sechs rotlackierten Militärjets raste zum Auftaktakt des Hafengeburtstages am Freitag die Schweizer Kunstflugstaffel „Patrouille Suisse“ über Hafen und Stadt. Sie ist Teil des Luftprogramms, die Schweiz ist in diesem Jahr Partnerland.
Doch etliche Zuschauer empfanden den Formationsflug als zu laut und vor allem als bedrohlich. In der Abendblatt-Redaktion meldeten sich etliche Leser und beschwerten sich, auch Abendblatt-Reporter vor Ort erlebten, wie Zuschauer erschrocken auf die Jets reagierten, die viele offenbar an die Bilder vom Flugschau-Unglück vor 21 Jahren in Rammstein erinnerten, wie etwa Inga Olfen (39) sagte: "Unfassbar, wie kann man nur Flüge mit Militärjets über einer Millionenstadt zulassen? Ich empfinde das als Skandal", sagte sie. Den Überflug der Staffel hatte sie in einem Büro am Baumwall erlebt. "Die donnerten direkt über uns hinweg, mir hat das Angst gemacht."
Eine besondere Gefahr gehe von der Flugstaffel nicht aus, hieß es bei der Wirtschaftsbehörde. „Wir müssen abwarten, wie sich die Beschwerdelage entwickelt“, so Behördensprecher Michael Ahrens. Allerdings sei alle Sicherheitsaspekte überprüft worden. Die Jets dürften nur bis zu einer Untergrenze von 500 und im großen Abstand zu den Zuschauer fliegen. Ahrens: „In der 43jährigen Geschichte der Staffel hat es bisher nie einen Unfall gegeben.“ Zudem dürfte über der Stadt keine Kunstflug, sondern lediglich ein Formationsflug stattfinden. Allerdings sind der Behörde kurz vor Festbeginn offenbar selbst schon Bedenken gekommen. Am Donnerstag reduzierte die Wirtschaftsbehörde die Genehmigung für Sonnabend und Sonntag auf jeweils einen Überflug am Nachmittag. Zunächst sollten die Jets auch mittags fliegen. Ahrens: „das haben wir dann vor allem aus Lärmschutzgründen abgelehnt.“