Die Ausläufer des Sturmtiefs “Robert“ haben am Abend den Fischmarkt unter Wasser gesetzt. Zur Silvesterparty soll es wieder trocken sein.

Hamburg. In Hamburg zeitigte Sturmtief "Robert" nach dem umgestürzten Gerüst weitere Folgen: Am Abend schafften es seine Ausläufer, dass die Elbe am Fischmarkt über die Ufer schwappte. Zuvor war vor einer Sturmflut gewarnt worden. Gegen 19.30 Uhr soll der Höchststand der Flut bei 1,50 Metern über dem Mittleren Hochwasser gelegen haben. Teile des Fischmarktes und auch der Fischauktionshalle standen unter Wasser. Bis zur großen Party zu Silvester soll der Bereich wieder trocken sein.

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Das Sturmtief hat Norddeutschland aber auch kräftige Winde beschert. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) kam es an der Nordsee zu schweren Sturmböen um 95 km/h (10 Beaufort). Größere Schäden richteten sie nach Angaben der Polizei aber nicht an.

Für den Abend gab das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) eine Sturmflutwarnung heraus. Danach soll das Abendhochwasser an der nordfriesischen Küste 1,5 bis 2 Meter höher als das mittlere Hochwasser eintreten. Die Meteorologen sagten für die kommenden Tage weiterhin regnerisches und zum Teil stürmisches Wetter bei Temperaturen um fünf Grad voraus.

Auf Sylt machten unerschrockene Wassersportler aus dem Wetter das Beste und fröhnten fröhlich ihrem Hobby. Eine Familie mit zwei Kindern musste in der Nordsee vor Norderney aus Seenot gerettet werden. Die Eltern und ihre elf und zwölf Jahre alten Jungen hatten am Donnerstag im Watt vor der Insel einen Spaziergang zu einem alten Schiffswrack gemacht. Dort wurde die Urlauberfamilie aus Nordrhein-Westfalen von der schnell auflaufenden Flut überrascht.

Weil ihnen das kalte Wasser den Rückweg zur Insel versperrte, rettete sich die vier Menschen zunächst auf eine Sandbank. Zeugen wurden auf den Vorfall aufmerksam und alarmierten die Polizei. Mit einem Rettungshubschrauber wurden zunächst die beiden Jungen ans Festland gebracht, danach auch der 43 Jahre alte Vater.

Die Mutter weigerte sich jedoch, die beiden Hunde der Familie auf der Sandbank zurückzulassen. Deswegen watete sie mit Hilfe eines Rettungsschwimmers der DLRG durch einen 1,50 Meter tiefen Priel zum Festland. Das Wasser ragte ihr dabei bis zur Brust.

Die Kinder wurden sofort in das Norderneyer Krankenhaus gefahren, weil Verdacht auf Unterkühlung bestand. An der Rettungsaktion waren fast 30 Einsatzkräfte beteiligt. (dpa)