“Wenn wir die Schulqualität verbessern wollen, dann müssen wir das, was es an Ergebnissen in diesem Bereich gibt, für alle nutzbar machen“, sagt Lars Holster, der schulpolitische Sprecher der SPD-Fraktion.

Hamburg. Die Eltern schulpflichtiger Kinder sollen sich in Hamburg über Stärken und Schwächen aller Schulen in Zukunft umfassend informieren können. Nach dem Willen der SPD-Mehrheit in der Bürgerschaft sollen die Ergebnisse der Schulinspektion ("Schul-TÜV") im Internet veröffentlicht werden. Das berichtet das Abendblatt in seiner Donnerstagausgabe. "Wenn wir die Schulqualität verbessern wollen, dann müssen wir das, was es an Ergebnissen in diesem Bereich gibt, für alle nutzbar machen“, sagt Lars Holster, der schulpolitische Sprecher der SPD-Fraktion.

Bislang sind die Schulen aufgefordert, ihre eigenen Ergebnisse "in geeigneter Form“ der Schulöffentlichkeit zugänglich zu machen. Die SPD fordert nun in einem Antrag, der in der kommenden Woche im Zuge der Haushaltsberatungen der Bürgerschaft beschlossen werden soll, alle Inspektionsberichte komplett ins Netz zu stellen. Davon ausgenommen werden soll nach Ansicht Holsters wegen des Datenschutzes nur das Kapitel "Führung wahrnehmen“, in dem die Arbeit der Schulleitung bewertet wird.

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Die SPD hält eine Veröffentlichung aller Berichte über die rund 400 staatlichen Schulen auf der Website der Schulbehörde oder des Instituts für Bidungsmonitoring für sinnvoll. "Für Eltern können die Berichte eine Hilfe bei der Wahl der richtigen Schule für ihr Kind sein“, sagte Holster. So erführen Väter und Mütter, welche Profile eine Schule hat und wie sie diese Schwerpunkte umsetzt. Das Projekt könnte kurzfristig verwirklicht werden, so dass Eltern bereits bei der bevorstehenden Anmelderunde für das Schuljahr 2012/2013 darauf zurückgreifen können.

Holster, der stellvertretender Schulleiter und Schulinspektor ist, möchte den Schul-TÜV weiterentwickeln. "Wir müssen vor allem die fächerübergreifenden Themen stärker wie Medien-, Umwelterziehung und die Inklusion in den Blick nehmen“, sagte der Abgeordnete.