Es geht um den Vorwurf der Tierquälerei. Laut “Vier Pfoten“ seien Elefanten bis zu 20 Stunden in einem engen Transporter gehalten worden.

Hamburg. Die Hamburger Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" hat am Dienstag Strafanzeige gegen Circus Krone wegen Tierquälerei erstattet. Die Tierschützer haben nach eigenen Angaben während der jüngsten Tournee in Hamburg und Norddeutschland die Transportzeiten der Elefanten in sieben Fällen gemessen. Dabei seien die Elefanten - laut "Vier Pfoten“ - bis zu 20 Stunden in einem engen Transportwagen gehalten worden, obwohl die Fahrten maximal vier Stunden gedauert hätten. Circus Krone hatte in der Vergangenheit immer betont, sich genau an die Auflagen des Tierschutzgesetzes zu halten.

Erst vor wenigen Wochen hatte der Hamburger Senat während des Gastspiels des Circus Krone in der Hansestadt angekündigt, sich im Bundesrat für ein bundesweites Haltungsverbot von Wildtieren in Zirkussen einzusetzen. Affen, Elefanten, Großbären, Giraffen, Nashörner und Flusspferde hat der Senat dabei im Auge. "Weil gerade diese Tierarten über einen ausgeprägten körperlichen Bewegungsdrang und über ein hochentwickeltes Sozialverhalten verfügen", heißt es in der Begründung des Beschlusses.

+++ Zirkusnummer des Senats +++

"Bestimmte wild lebende Tiere in Zirkussen artgerecht zu halten ist schon aufgrund der Mobilität der Betriebe kaum möglich. Durch die engen Käfige oder Fahrt-, Auf- und Abbauzeiten fehlt den Tieren die artgerechte Bewegung", sagte Verbraucherschutzsenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) im September. "Den daraus entstehenden Leiden der Tiere, wie auch Erkrankungen oder Verhaltensstörungen, können wir nur durch ein generelles bundesweites Haltungsverbot entgegentreten. Niemand möchte Kindern oder Erwachsenen den Spaß am Zirkus nehmen, aber Zirkus kann auch ohne Elefanten oder Affen ein Erlebnis sein."