Der Totensonntag am 20. November ist ein stiller Feiertag, an dem der Verstorbenen gedacht wird. Und ein Anlass, sich mit dem eigenen letzten Weg zu befassen:
1. Sprechen Sie mit Ihren Lieben über die Art Ihrer Bestattung. Bitte verfügen Sie nichts schriftlich-heimlich, nur weil Sie Fragen oder Einspruch fürchten.
2. Sie können über Ihr Vermögen verfügen, aber nicht über die Gefühle Ihrer Lieben nach Ihrem Tod. Überlassen Sie daher die Umstände (Sarg, Urne, Feier, Ort) Ihrer Bestattung möglichst denen, die um Sie trauern. Diese möchten feiern (oder nicht), wie sie es wollen. Sie können eine Form nahelegen als Orientierung, aber sagen Sie dazu: "Macht es, wie Ihr es für richtig haltet."
3. Manche verfügen Anonymität beim Grab. Die Begründungen lauten etwa: "Es soll billig sein" oder "Ich will nicht zur Last fallen". Sie wissen nicht, was für Ihre Angehörigen eine Last ist. Manchmal ist man überrascht, wozu die Familie bereit ist - wenn man fragt. Nicht nur Christen sagen: Der Name und ein Ort, wo ich diesen Namen aufsuchen kann, sind mir Trost.
4. Nach Ihrem Ableben kommt in der Regel irgendein Bestattungsunternehmen ins Haus. Wenn Sie das nicht wollen, müssen Sie sich zu Lebzeiten zusammen mit den Angehörigen umtun, wer kommen soll. Prinzipiell gibt es in Deutschland keinen Zwang, die Bestattung einem Unternehmen zu übertragen. Lediglich die Überführung ist aus hygienischen Gründen in einem geeigneten Fahrzeug vorgeschrieben, ebenso die Verbrennung im Krematorium. Alles andere können die Hinterbliebenen selber machen - waschen, aufbahren, anziehen, den Sarg, die Urne eingraben und vieles mehr. Es gibt Unternehmen, die Sie dabei unterstützen, einiges selber zu tun. Die das nutzen, sind völlig erstaunt über die befreiende Wirkung: Sie konnten etwas tun für den toten Menschen.
5. Die Kirche in Ihrer Nähe kann ein sinnvoller Ort für eine Bestattungsfeier sein. Nutzen Sie sie. Das Unternehmen geht nicht davon aus, dass Sie das wollen, wenn Sie es nicht sagen. Die nehmen am liebsten ihre bekannten Räume. Das ist praktisch für sie, aber Kirchen sind schöner und nicht teurer.
6. Ihr Name ist eingeschrieben in Gottes Hand. Für immer.
Thomas Hirsch-Hüffell, Gottesdienstinstitut NEK; hirsch-hueffell@web.de