Weiter Wirbel um Olympus. Die Ex-Manager sollen Zahlungen über 640.000 Euro veranlasst haben, ohne Gegenleistungen zu bringen.
Hamburg. Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen drei ehemalige Manager der Olympus Europa Holding (Hamburg) erhoben. Staatsanwalt Wilhelm Möllers bestätigte entsprechende Informationen der Online-Redaktion der „Financial Times Deutschland“. Ob unter den Angeklagten auch der frühere Europachef ist, wie von der Zeitung genannt, wollte Möllers nicht sagen. Den Managern wird demnach Untreue zu Lasten von Olympus vorgeworfen. Das Unternehmen stellt Digitalkameras und Medizintechnik her. Sie sollen Zahlungen in Höhe von 640.000 Euro veranlasst haben, ohne dass es dafür Gegenleistungen gegeben habe. Ein Termin für den Prozessbeginn gibt es noch nicht.
Die Vorwürfe beziehen sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf Taten im Sommer 2003. Damals leitete Werner Teuffel die Olympus Europa GmbH. Er zog sich 2005 nach mehr als 30 Jahren aus der Geschäftsführung zurück. Der Umsatz der Holding lag im Geschäftsjahr 2009/10 bei 1,4 Milliarden Euro.
Der japanische Kamera-Hersteller Olympus war im Streit um verdächtige Firmenkäufe jüngst unter Druck geraten. Der einflussreiche Firmenpatriarch Tsuyoshi Kikukawa gab den Posten des Verwaltungsratschefs auf. Zuvor war der britische Firmenchef Michael Woodford geschasst worden. Er hatte mehrere Geschäfte benannt, bei denen es ungewöhnlich hohe Preise oder Berater-Provisionen gegeben haben soll. (dpa)