Securvita-Chef wird Untreue vorgeworfen. Millionenschaden für die Versicherten?
Hamburg. Schwerwiegende Vorwürfe gegen den Verwaltungsratsvorsitzenden der Hamburger Krankenkasse Securvita BKK, Thomas Martens, und fünf weitere Beschuldigte: Gestern wurden die Räume der Krankenkasse in St. Georg und acht weitere Unternehmen von Beamten der Staatsanwaltschaft und des Landeskriminalamtes durchsucht. Die Razzia, an der 80 Polizeibeamte und drei Staatsanwälte beteiligt waren, zielte auf das Firmengeflecht von Thomas Martens.
Die Staatsanwaltschaft ermittle wegen des Verdachts der Untreue zum Nachteil der Krankenkasse Securvita BKK, sagte Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers, der Sprecher der Behörde. Fragwürdige Vertragsabschlüsse könnten die Vermögensinteressen der Kasse verletzt haben. Dabei geht es insbesondere um den Mietvertrag für den Hauptsitz der Krankenkasse am Lübeckertordamm.
Die Securvita BKK und ihre Versicherten könnten einen Millionenschaden erlitten haben, weil die Kasse langfristig Bürofläche weit über ihren Bedarf gemietet haben soll. Vermieter ist eine Gesellschaft, an der wiederum Aufsichtsratschef Martens beteiligt war. Er soll seine Anteile an der Gesellschaft später gewinnbringend abgestoßen haben. Martens hat bislang alle Vorwürfe zurückgewiesen.