Der Ingenieur erklärte vor Gericht, dass die Kinderpornos durch einen „Klick“ quasi wie von selbst auf seinem Rechner gelandet seien.

Hamburg. Mehr als 35 000 kinderpornografische Videos und Bilder hat ein 47 Jahre alter Mann auf seinen Computern gespeichert – das Amtsgericht Hamburg-Harburg verurteilte ihn dafür am Dienstag zu zwei Jahren Haft auf Bewährung. Der Angeklagte räumte zudem vor Gericht ein, zwischen 2007 und 2010 insgesamt 42 Videos auf einer Internet-Tauschbörse anderen Nutzern zum Herunterladen angeboten zu haben, die den Missbrauch von Kindern zeigen. Der Richter folgte mit dem Strafmaß den Forderungen der Staatsanwaltschaft.

Im grauen Anzug, blauem Hemd und Krawatte saß der 47-jährige Ingenieur am Dienstag auf der Anklagebank im Sitzungssaal 356. Er zeigte keine Regung, während der Staatsanwalt die Vorwürfe verlas. Am Anfang sei er neugierig gewesen, ob das überhaupt funktioniere, sagte der Angeklagte anschließend. „Ich weiß nicht mehr, warum ich das gemacht habe.“ Das Material sei durch einen „Klick“ quasi wie von selbst auf seinem Rechner gelandet. Danach habe er es nur noch „verwaltet“. Pädophil sei er nicht. Auf die Frage des Richters, ob er aus seinen Fehlern gelernt habe, gab sich der Angeklagte reumütig. „Ich kann Ihnen mein Wort geben, wenn das noch was zählt.“

In seinem Plädoyer ermahnte ihn der Staatsanwalt, dass er mit seinen Taten eine Mitverantwortung für das „unendliche Leid“ der Kinder trage, das hinter den Bildern stehe. Die hohe Anzahl der Bilder wertete er zudem strafschärfend. „Es ist immer noch zu leicht, an diesen Dreck heranzukommen“, sagte der Ankläger. Trotzdem sei der 47-Jährige Konsument und Verbreiter, nicht Hersteller des Materials. Die Bewährungszeit ist auf drei Jahre ausgelegt.