Elefanten, Affen und Bären sollen nach Willen des Hamburger Senats bald in ganz Deutschland nicht mehr in Zirkussen auftreten dürfen.

Hamburg. Hamburg will sich im Bundesrat für ein Verbot bestimmter Tierarten in Zirkussen stark machen. Der SPD-geführte Hamburger Senat beschloss am Dienstag eine entsprechende Initiative, mit der eine Haltung etwa von Affen, Elefanten, Großbären, Giraffen, Nashörnern und Flusspferden untersagt werden soll, weil diese Tierarten über einen ausgeprägten körperlichen Bewegungsdrang und über ein hochentwickeltes Sozialverhalten verfügen.

Solche wildlebenden Tiere in Zirkussen artgerecht zu halten, sei schon aufgrund der Mobilität der Betriebe mit engen Käfigen und extremen Fahrt-, Auf- und Abbauzeiten nicht möglich, sagte Senatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD). Den daraus resultierenden Leiden der Tiere, etwa Erkrankungen oder Verhaltensstörungen, sei nur durch ein generelles bundesweites Haltungsverbot zu begegnen. „Niemand möchte Kindern oder auch Erwachsenen den Spaß am Zirkus nehmen, aber Zirkus kann auch ohne Elefanten oder Affen ein Erlebnis sein“, sagte die Senatorin.

Mit dem Hamburger Antrag, der jetzt in den Bundesrat eingebracht werde, sei die Bundesregierung aufgefordert, eine Rechtsverordnung gemäß dem Tierschutzgesetz zu erlassen, die das Halten bestimmter Tierarten im Zirkus verbiete. Bereits 2003 habe der Bundesrat mit der Zustimmung Hamburgs eine Entschließung unter anderem zum Verbot der Haltung bestimmter wildlebender Tierarten im Zirkus gefasst. Bis heute sei die Bundesregierung diesem Ersuchen allerdings trotz wiederholter Aufforderungen nicht nachgekommen.