Hamburgs früherer Bürgermeister Ole von Beust (CDU) soll vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Elbphilharmonie aussagen.

Hamburg. Hamburgs früherer Bürgermeister Ole von Beust (CDU) soll vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) zur Elbphilharmonie aussagen. Das sagte der PUA-Vorsitzende Ole Thorben Buschhüter (SPD) dem Hamburger Abendblatt (Mittwochausgabe). Die Vernehmung werde vermutlich erst 2012 stattfinden, da der Ausschuss zunächst die komplizierte Vertragslage aufarbeiten wolle.

In der Befragung von Beusts soll es auch um die Frage gehen, unter welchen Bedingungen der Baukonzern Strabag 2006 aus dem Bieterverfahren ausgestiegen war und der Konkurrent Hochtief den Zuschlag erhalten hatte. Abendblatt-Informationen zufolge hatte sich von Beust persönlich dafür eingesetzt, dass Strabag nach dem Ausstieg nicht durch ein Rügeverfahren gegen die Ausschreibung das ganze Projekt verzögert. Im Gegenzug wurden Strabag andere Aufträge in Hamburg oder die Zahlung von drei Millionen Euro in Aussicht gestellt.

+++Elbphilharmonie: Leuchtturmprojekt und Sorgenkind+++

Die Elbphilharmonie macht seit Jahren vor allem durch immer neue Bauverzögerungen und Kostensteigerungen von sich reden. Ursprünglich sollte das Konzerthaus am Hafen den Steuerzahler 114 Millionen Euro kosten, ersten Planungen zufolge sollten es sogar nur 77 Millionen Euro sein. Inzwischen sind es bei Gesamtkosten von rund 500 Millionen Euro jedoch mindestens 323 Millionen Euro. Auch die Eröffnungstermine wurden immer wieder verschoben. Nachdem das Gebäude ursprünglich schon 2010 eröffnet werden sollte, hieß es bald, das Haus werde im November dieses Jahres fertig. Im März habe Hochtief dann von 2013 gesprochen und kündige nun 2014 an, sagte Kultursenatorin Barbara Kisseler vor wenigen Wochen. Bereits seit Mai 2010 beschäftigt sich ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss mit den Vorgängen rund um das Jahrhundertbauwerk.