Am Kleinen Schäferkamp flogen Steine und Farbe gegen die Fassade eines Neubaus. Die Abteilung Staatsschutz der Kriminalpolizei ermittelt.
Hamburg. Unbekannte haben in der Nacht an der Straße Kleiner Schäferkamp Steine und mit Lackfarbe gefüllte Gurkengläser gegen die Fassade eines Wohnhauses geschleudert. Zivilfahnder der Polizei beobachteten die vier Täter um 0.08 Uhr, konnten den Anschlag aber nicht verhindern. Trotz Verfolgung und einer anschließenden Fahndung mit 20 Streifenwagen entkamen die Täter unerkannt.
Der Hintergrund der Tat ist zur Zeit noch unklar. Ob sich der Anschlag am Kleinen Schäferkamp gegen einen Bewohner des Hauses richtete oder ein Protest gegen den aus Eigentumswohnungen bestehenden Neubaukomplex am Rande des Schanzenviertels sein soll, wird ermittelt.
Constantin T., 72, Vater einer Bewohnerin des Mehrparteienhauses, begutachtet die Schäden am Montag, als er seine Tochter besucht. Die Tat kann er nicht nachvollziehen: "Ich verstehe nicht, warum jemand so etwas macht. Die Bewohner sind schließlich ganz normale Menschen", sagt er und verschwindet im Hauseingang.
"Es ist nicht das erste Mal, dass dieses Haus Ziel von Vandalismus wurde", erinnert sich der 40-jährige Ringo Schütt, Inhaber des gegenüberliegenden Bekleidungsgeschäftes. Angst vor Vandalismus an seinem eigenen Geschäft hat er nicht: "Bisher habe ich keine Probleme dieser Art gehabt," erklärt Schütt.
Denkbar ist als Motiv für den Anschlag auch ein "Vorspiel" zum Schanzenfest, dass am kommenden Wochenende gefeiert wird. Bei dem Fest kam es in der Vergangenheit regelmäßig zu Ausschreitungen. Der Staatsschutz des Hamburger Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen übernommen.