Ex-Kiez-Größe Karl-Heinz Schwensen stand am Mittwoch in Hamburg wegen Fahrens ohne Führerschein vor Gericht. Das Urteil hatte es in sich.
Hamburg. Er hatte die Tat vehement bestritten, am Ende nützte es ihm nichts: Das Amtsgericht Mitte verurteilte die einstige Kiez-Größe Karl-Heinz „Kalle“ Schwensen wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis zu einer Geldstrafe von 11.000 Euro. Zwei Polizeibeamte hatten beobachtet, wie der 57-Jährige am 2. Februar in der Balduinstraße in seinen Mercedes einstieg und davonfuhr – dabei hatte Schwensen schon im Januar seinen Führerschein abgeben müssen, weil er das 18-Punkte-Limit in Flensburg erreicht hatte. Es sei definitiv Schwensen – Markenzeichen Sonnenbrille, dunkler Teint und Schnäuzer – gewesen, der am fraglichen Abend mit dem Auto davonfuhr, sagte einer der als Zeugen geladenen Polizisten aus. „Ich kenne nur zwei Personen, die abends mit einer Sonnenbrille unterwegs sind: Kalle Schwensen und Heino. Heino war es nicht.“
Einer von Schwensen einbestellten Entlastungszeugin, die zum Tatzeitpunkt mit Schwensen ihren Angaben zufolge „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) geguckt haben will, glaubte das Gericht nicht. „Zu meiner Überzeugung hat sich der Tatvorwurf exakt so ereignet, wie angeklagt“, sagte der Amtsrichter. Zusätzlich verhängte das Gericht eine Führerscheinsperre von neun Monaten.