Der Siebenschläfertag hat Deutschland am Montag Rekordwerte eingebracht. Am Dienstag werden erneut Höchstwerte erwartet, bevor das Termometer am Mittwoch wieder sinkt.

Offenbach. Der Siebenschläfertag hat am Montag in Deutschland vielerorts für Rekordwerte gesorgt: Am bislang heißesten Tag des Jahres registrierte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Nachmittag im baden-württembergischen Rheinfelden an der Schweizer Grenze schweißtreibende 34,2 Grad. Entlang des Oberrheins sei an manchen Orten sicher die 35-Grad-Marke erreicht worden, sagte DWD-Meteorologe Thomas Ruppert am Montag. Karlsruhe meldete am Nachmittag 33,6 und Mannheim 33,0 Grad.

Das Wetter fährt derzeit Achterbahn: Der Dienstag (28. Juni) soll der heißeste Tag des Jahres werden, danach ist wieder mit deutlich kühleren Temperaturen zu rechnen. Solche Wetterumschwünge sorgen bei vielen Menschen für Gesundheitsprobleme. Glaubt man der Bauernregel des Siebenschläfertages, könnte das Wetter diesen Sommer auf Zick-Zack-Kurs gehen.

Temperaturschwankungen stehen bevor

In den kommenden Tagen stehen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) starke Temperaturschwankungen bevor. Zunächst klettern am Dienstag die Temperaturen örtlich über die Marke von 35 Grad Celsius. In Städten im Westen Deutschlands ist auch mit tropischen Nächten zu rechnen, die Tiefstwerte liegen also bei mindestens 20 Grad. Am Mittwoch stürzen die Temperaturen dann im Westen auf 20 bis 25 Grad ab, am Donnerstag ist es bundesweit nur noch 19 bis 21 Grad warm.

Wetterumschwung sorgt für Kreislaufprobleme

Wetterumschwünge können für Menschen mit Blutdruckproblemen und für Senioren problematisch sein: Klettern die Temperaturen unvermittelt in die Höhe, leidet ihr Kreislauf. „Die Betroffenen fühlen sich schlapp und müde, sind unkonzentriert“, sagte die Medizin-Meteorologin Christina Koppe der Nachrichtenagentur dapd. Das könne auch zu vermehrten Unfällen im Straßenverkehr oder im Haushalt führen.

Die DWD-Expertin empfiehlt, viel zu trinken und genügend Salz zu sich zu nehmen. Menschen, die auf einer salzarmen Diät seien, sollten mit ihrem Hausarzt Rücksprache halten. Um den Flüssigkeitsverlust an heißen Tagen auszugleichen, seien vor allem Mineralwasser und Fruchtsäfte geeignet. „Man sollte außerdem darauf achten, möglichst leichte Mahlzeiten zu sich zu nehmen, die der Körper leicht verdauen kann“, sagte sie.

Siebenschläfertag deutet auf wechselhaftes Sommerwetter hin

Möglicherweise stehen im Sommer weitere Wetterumschwünge bevor - zumindest, wenn man der Siebenschläfertag-Regel glaubt. Eine alte Bauernregel besagt: „Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt.“ In zwei Drittel aller Fälle treffe diese Regel zumindest für Süddeutschland zu, sagte DWD-Meteorologe Thomas Ruppert der dapd.

Der Siebenschläfertag fällt stets auf den 27. Juni. Für Meteorologen sei allerdings der gesamte Zeitraum zwischen Ende Juni und Anfang Juli interessant, sagte Ruppert. Denn dann entscheide sich meist, ob warme oder kalte Luftströme das Wetter für längere Zeit beeinflussen würden.

Derzeit zeige sich das Wetter eher unbeständig. „Es kann zu 60 bis 70 Prozent sein, dass sich die wechselhafte Wetterlage auch über den Sommer über fortsetzt“, sagte Ruppert. „Die Sache ist aber hoch unsicher. Man sollte den Kopf nicht hängen lassen. Der Sommer kann trotzdem schön werden.“ (dpa/dapd)