Ein Kommentar von Jule Bleyer
Über den Sinn von Ein-Euro-Jobs lässt sich ganz wunderbar streiten. Die Sozialbehörde, die Bundesagentur für Arbeit, die Hamburger Einrichtung zur Betreuung von Langzeitarbeitslosen und die gemeinnützigen Träger, die die Jobs vermitteln, machen es vor. "Andere Maßnahmen sind auch wichtig", argumentieren die ersten drei Parteien. "Ja, aber die Ein-Euro-Jobs auch", halten die Träger dagegen.
Nicht streiten lässt sich aber darüber, dass Menschen, die ganz weit weg sind vom Arbeitsmarkt, die passenden Hilfen bekommen müssen. Die stadtteilbezogenen Ein-Euro-Jobs können so ein Angebot sein. In Billstedt und Steilshoop sind die von Jobbern geführten Cafés zu Anlaufstellen geworden, Kinder profitieren von der Hausaufgabenbetreuung, Senioren sind dankbar für eine Einkaufshilfe. Viel Geld wurde investiert, um kleine Werkstätten oder Secondhand-Läden einzurichten.
Jetzt sollen rund 1000 der 2700 Ein-Euro-Jobs in den Stadtteilen wegfallen und damit zahlreiche Angebote, die nicht nur den Teilnehmern eine Hilfe sind, sondern auch den Menschen vor Ort. Und hier geht der Streit so richtig los. Denn noch gibt es keine Alternativen für die Menschen, die etwa im Hausmeisterservice eines Stadtteilzentrums eine Aufgabe gefunden hatten. Was mit ihnen geschehen soll, darüber muss sich der Senat noch mit Experten beraten.
Angesichts dessen macht es aber keinen Sinn, jetzt schon Stellen abzubauen und die bestehende Infrastruktur gleich mit. Also: erst nachdenken, dann kürzen.