Hamburg. Auf zwei Senatoren "von außen" hat die SPD mit den parteilosen Frank Horch (Wirtschaft) und Barbara Kisseler (Kultur) bereits gesetzt. Mit mindestens einem weiteren dürfen wir noch rechnen. Das zumindest ließ SPD-Fraktionschef Michael Neumann am Rande einer Buchpräsentation durchblicken. Demnach würden noch ein oder maximal zwei externe Kandidaten benannt.
Unterdessen ging der CDU-Fraktionsvorsitzende Dietrich Wersich zum Angriff gegen Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) über. Dieser hatte dem Abendblatt gesagt, dass er kleinere Behörden im Zweifel für besser "beherrschbar" halte als große Einheiten - was eine Vergrößerung des Senats nahelegt. "Eine Alleinregierung sollte eigentlich die Erwartung der Bürger erfüllen, dass sie eher mit weniger Posten auskomme als eine Koalition", sagte der Oppositionschef. Neue Behörden zu schaffen sei inhaltlich und finanziell "fatal", es drohten nicht nur erhebliche Mehrkosten, sondern auch ein Verlust an Qualität für die Bürger. Kleinere Behörden zu propagieren, so Wersich, sei lediglich der Versuch zu verschleiern, dass Olaf Scholz mehr Senatorenposten benötige, um seine eigenen Leute "ruhig zu halten".
SPD-Fraktionschef Neumann riet Wersich, seine "überschäumende Energie zu zügeln", bis die Senatsaufstellung bekannt gemacht werde, und betonte in Bezug auf die zukünftige Anzahl der Senatoren: "Behörden müssen politisch führbar sein."