Die ARD hat Monica Lierhaus in Hamburg offiziell als Botschafterin für die Fernsehlotterie vorgestellt. Die Moderatorin fehlte jedoch.

Hamburg. Das Motto heißt "Ich weiß, wie wichtig Hilfe ist“. Dafür steht auch Moderatorin Monica Lierhaus. Ab kommender Woche wirbt sie als neue Botschafterin für die ARD-Fernsehlotterie "Ein Platz an der Sonne“. Sie tritt damit die Nachfolge von Frank Elstner an. Lierhaus selbst nahm allerdings nicht an der Pressekonferenz am Donnerstag teil, bei der die ARD Details der Werbekampagne vorstellte.

Lierhaus hatte im Januar 2009 bei einer Operation am Kopf eine Gehirnblutung erlitten und war danach für mehrere Wochen ins Koma gefallen. Gut zwei Jahre war sie völlig aus der Öffentlichkeit verschwunden und hatte sich erst Anfang Februar mit einem überraschenden Auftritt bei der Goldenen Kamera zurückgemeldet. Ihre Fähigkeit zu gehen und auch ihr Sprachvermögen sind allerdings noch eingeschränkt.

Lierhaus sieht ihr Engagement als Werbeträgerin der Fernsehlotterie eng verknüpft mit ihrem persönlichen Schicksal. "Ich möchte weitergeben, was ich bekommen habe: neuen Lebensmut“, sagte die Moderatorin in einem Video. Die vergangenen zwei Jahre hätten ihr gezeigt, wie wichtig Hilfe in schwierigen Lebenssituationen sei. Dass Lierhaus nicht persönlich an dem Termin teilnehmen würde, stand seit langem fest. Die 40-Jährige unterzieht sich derzeit weiteren Reha-Behandlungen.

In den nächsten Tagen soll eine Werbekampagne für Lierhaus mit Anzeigen und Plakatmotiven starten. Außerdem soll sie die jährlich rund 50 Sendungen zur Ziehung der Wochengewinner präsentieren. Die Zusammenarbeit mit Lierhaus solle "Schritt für Schritt“ ausgebaut werden, erklärte Christian Kipper, Geschäftsführer der ARD-Fernsehlotterie.

Medienberichten zufolge soll die ehemalige Sportmoderatorin für ihren Einsatz 450.000 Euro im Jahr erhalten. Dies hatte einige Diskussionen ausgelöst. Kipper bestätigte dem "Kölner Stadt-Anzeiger, dass die öffentliche Diskussion um das Honorar zu "einer erhöhten Anzahl von Los-Kündigungen“ geführt habe. "Die Empörung kann ich verstehen, das ist nachvollziehbar, uns schmerzt jedes Los, das gekündigt wurde“, sagte Kipper am Donnerstag in Hamburg. „Aber es ist für uns als Soziallotterie wichtig, dass ein prominentes Gesicht für uns wirbt.“ Die Comeback-Gage wollte er nicht kommentieren. "Sie engagiert sich umfassend für uns, das muss honoriert werden.“ Lierhaus selbst habe "ausgesprochen betroffen“ auf die Diskussionen reagiert.

ARD-Programmdirektor Volker Herres hatte Lierhaus' Engagement bei der Fernsehlotterie in der Illustrierten „Bunte“ verteidigt. "Frau Lierhaus ist gerade wegen ihres Schicksals eine besonders glaubwürdige Botschafterin für den guten Zweck“, sagte er.

Mit Material von AFP, dapd und epd