Monica Lierhaus nahm nicht an der Pressekonferenz teil, bei der die ARD Details der Werbekampagne für die Fernsehlotterie vorstellte.
Hamburg. Mit der Enthüllung eines Werbeplakates mit der Aufschrift "Ich weiß, wie wichtig Hilfe ist" hat die ARD-Fernsehlotterie "Ein Platz an der Sonne" in Hamburg Fernsehmoderatorin Monica Lierhaus offiziell als neue Botschafterin vorgestellt. Die ehemalige Moderatorin der "Sportschau" tritt damit die Nachfolge von Frank Elstner an. Lierhaus selbst nahm allerdings nicht an der Pressekonferenz teil, bei der die ARD Details der Werbekampagne vorstellte. Lierhaus wird demnach in ihrer neuen Funktion als Botschafterin neben Presse- und Werbeterminen auch rund 50 TV-Sendungen zur Ziehung der Wochengewinner präsentieren.
Lierhaus sieht ihr Engagement als Werbeträgerin der Fernsehlotterie eng verknüpft mit ihrem persönlichen Schicksal. „Ich möchte weitergeben, was ich bekommen habe: neuen Lebensmut“, sagte die Moderatorin in einem Video anlässlich der Vorstellung der neuen Werbekampagne. Die vergangenen zwei Jahre hätten ihr gezeigt, wie wichtig Hilfe in schwierigen Lebenssituationen sei. Dass Lierhaus nicht persönlich an dem Termin teilnehmen würde, stand seit langem fest. Die 40-Jährige unterzieht sich derzeit weiteren Reha-Behandlungen.
Monica Lierhaus war nach rund zweijähriger Fernseh-Auszeit wegen eines Hirn-Aneurysmas am 5. Februar zur Verleihung der "Goldenen Kamera" auf den Bildschirm zurückgekehrt. Mit ihrer neuer Botschafterin ist die ARD-Fernsehlotterie in die Negativ-Schlagzeilen geraten, da Lierhaus für ihre Dienste laut Medienberichten 450.000 Euro jährlich verdienen soll. Daraufhin war die Anzahl der Los-Kündigungen beträchtlich gestiegen.
„Die Empörung kann ich verstehen, das ist nachvollziehbar, uns schmerzt jedes Los, das gekündigt wurde“, sagte Geschäftsführer Christian Kipper am Donnerstag in Hamburg. „Aber es ist für uns als Soziallotterie wichtig, dass ein prominentes Gesicht für uns wirbt.“ Die Comeback-Gage für die Ex- „Sportschau“-Moderatorin“ wollte er nicht kommentieren. „Sie engagiert sich umfassend für uns, das muss honoriert werden.“ Lierhaus selbst habe „ausgesprochen betroffen“ auf die Diskussionen reagiert. Die Kampagne mit ihr startet in der nächsten Woche mit Plakaten. Die Zusammenarbeit mit Lierhaus solle „Schritt für Schritt“ ausgebaut werden, erklärte Kipper.
Im „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte Fernsehlotterie-Geschäftsführer Christian Kipper noch einmal eine erhöhte Anzahl von Los-Kündigungen bestätigt. Grund sei die öffentliche Diskussion um das Honorar für Monica Lierhaus als Botschafterin der Lotterie. „Wir erleben eine Empörung bei den Menschen, die sich bei uns melden“, sagte Kipper dem Blatt. Er fügte hinzu: „In der Dimension ist das sicher besonders.“
Kipper betonte, die Fernsehlotterie arbeite nicht im eigenwirtschaftlichen Interesse. „Unser Anliegen ist, dem guten Zweck etwas Gutes zu tun“, sagte der Geschäftsführer. Er hoffe, „dass wir die Kündigungen wieder wettmachen können.“ Für die Nachfolgerin von Frank Elstner sei kein Sonderbudget angelegt worden, versicherte Kipper.
Zuvor hatte schon ARD-Programmdirektor Herres das Engagement von Lierhaus bei der Fernsehlotterie in der Illustrierten „Bunte“ verteidigt. „Frau Lierhaus ist gerade wegen ihres Schicksals eine besonders glaubwürdige Botschafterin für den guten Zweck“, sagte Herres.
Die frühere „Sportschau“-Moderatorin Lierhaus war vor zwei Jahren bei einer Operation ins Koma gefallen war und leidet seither unter körperlichen Behinderungen.
Mit Material von dapd und epd