Der CDU-Chef übernimmt die Verantwortung für das schlechte Wahlergebnis. Ahlhaus will nicht Fraktionsvorsitzender in der Bürgerschaft werden.

Hamburg. Er zieht die Konsequenzen aus dem verheerenden Wahlergebnis: Hamburgs CDU-Chef Frank Schira tritt zurück. Er sagte am Montagabend nach einer Vorstandssitzung: „Ich habe soeben (...) dem Landesvorstand erklärt, dass ich mein Amt als Landesvorsitzender der CDU Hamburg zur Verfügung stelle, damit wir in den nächsten Monaten darüber diskutieren, was wir jetzt besser machen können als CDU. Das ist, glaube ich, das Gebot der Stunde, dass ich Verantwortung übernehme.“ Bis zu einem Parteitag voraussichtlich im Juni werde er die Amtsgeschäfte jedoch noch weiterführen.

Der noch amtierende Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) will nicht um das Amt des Fraktionsvorsitzenden in der Bürgerschaft der Hansestadt bewerben. "Ich strebe das Amt des Fraktionsvorsitzenden nicht an", sagte der 41-Jährige nach der Landesvorstandssitzung der CDU. Es könne nicht sein, dass man einen Tag nach einer solchen Wahlniederlage gleich wieder über Posten und Personen rede. Jetzt müsse es erst einmal um Inhalte gehen, sagte Ahlhaus, der sein Bürgerschaftsmandat annehmen wird.

Die CDU war bei der Wahl am Sonntag von 42,6 Prozent 2008 auf 21,9 Prozent abgestürzt. Das ist das schlechteste Wahlergebnis in der Geschichte der Hamburger CDU. Die SPD unter Olaf Scholz errang dagegen die absolute Mehrheit. Schira leitet die CDU Hamburg noch nicht einmal ein Jahr. Der 46-Jährige war im März 2010 eine Stunde nach dem überraschenden Rücktritt von Parteichef Michael Freytag im Hauruck-Verfahren als geschäftsführender Vorsitzender der Hamburger Christdemokraten bestimmt worden. Drei Monate später wurde er von einem Parteitag mit 87 Prozent der Stimmen offiziell gewählt. Damit lagen nach fast 20 Jahren Partei- und Fraktionsvorsitz wieder in einer Hand. (dpa/dapd/abendblatt.de)