Ausländer kommen seit Langem nach Deutschland. Beklagt wurde oft und hinlänglich, dass eher ein Zustrom in die sozialen Systeme erfolgt statt auf den qualifizierten Arbeitsmarkt - mit allen daraus folgenden Integrationsproblemen. Allerdings hat die Politik auch alles dafür getan, dass dem so ist. Die Grundsicherung für jedermann ist bei uns besser, als es viele Arbeitseinkommen in Entwicklungsländern ermöglichen. Andererseits ist Deutschland nach wie vor wenig attraktiv für internationale Fachkräfte.
Die geplante leichtere Anerkennung ausländischer Abschlüsse ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Wer will, dass qualifiziertes Personal hier arbeitet, muss dessen Qualifikation auch akzeptieren. Allerdings bleiben noch immer genügend bürokratische Hürden, Sprach- und Mentalitätsprobleme, die den Andrang der Spezialisten in überschaubaren Grenzen halten werden. Auch Integrationsvereinbarungen mit Migranten, die diese zum Deutschlernen und zum Bekenntnis zur Demokratie verpflichten, sind allenfalls ein theoretischer Hebel. Bekenntnisse sind das eine, das wahre Leben kann anders aussehen.
Solange der Sozialstaat für Einwanderer attraktiv und der Arbeitsmarkt voller Hindernisse bleibt, werden sich die Menschen entsprechend verhalten. Und aus ihrer Sicht ist das durchaus vernünftig.